Diät Mittel oft gefährlich
Apotheken beraten über Nebenwirkungen von Diätmitteln
08.04.2013
Viele Diätmittel versprechen schnelle Erfolge beim Abbau bestehenden Übergewichts. Doch halten längst nicht alle verfügbaren Präparate dieses Versprechen und sie sind zudem teilweise mit bedenklichen Nebenwirkungen verbunden, so die Warnung der Bundesapothekerkammer.
In einer aktuellen Pressemitteilung erläutert der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert: „Allen Diätmitteln ist gemeinsam, dass sie Nebenwirkungen haben können und dass sie nur wirken, wenn sie zur richtigen Zeit eingenommen werden.“ Hier sei eine entsprechende Beratung in der Apotheke vor Verwendung der Diätmittel „unerlässlich.“ Benkert äußerte sich zudem skeptisch zu der angepriesenen Wirkung der unterschiedlichen Präparate. „Das Versprechen, allein durch ein Nahrungsergänzungsmittel dauerhaft nach Belieben abzunehmen, ist schlicht Quacksalberei“, so der Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.
Fragwürdige Diätmittel als Wunderwaffe gegen Übergewicht
Wer abnehmen möchte, sollte sich den Ausführungen der Bundesapothekerkammer zufolge besser nicht auf die ohnehin fragwürdigen Diätmittel verlassen. Letztendlich verliere nur „Gewicht, wer weniger Kalorien zu sich nimmt als er verbraucht“, betonte Thomas Benkert und ergänzte: „An einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung führt für einen dauerhaften Gewichtsverlust kein Weg vorbei.“ Dennoch werden immer wieder „neue Nahrungsergänzungsmittel als Wunderwaffen gegen Übergewicht beworben“, wobei derzeit einer der neuesten Trends die Diätmittel mit Schwangerschaftshormonen seien, berichtet die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in einer entsprechenden Pressemitteilung. Den Abnehmwilligen wird hier dringend dazu geraten, sich in den Apotheken unabhängig über Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder Medizinprodukte zu informieren Auch werde in viele Apotheken zusätzlich eine Ernährungsberatung angeboten.
Kritische Bewertung der Diätmittel durch die Bundesapothekerkammer
Das Angebot an Diätmitteln ist in den vergangenen Jahren massiv gestiegen, wobei die Präparate auf unterschiedlichem Wege wirken. Manche Mittel quellen laut Angaben der Bundesapothekerkammer nach der Einnahme mit Flüssigkeit im Magen auf, was ein Sättigungsgefühl erzeugen soll. Andere Diätmittel zielen darauf ab, die aus der Nahrung aufgenommene Fettmenge zu reduzieren. Zudem werden im Internet zahlreiche dubiose Nahrungsergänzungsmittel oder angeblich „rein pflanzliche“ Präparate angeboten, die beim Abnehmen wahre Wunder bewirken sollen. Diese Angebote werden von der Bundesapothekerkammer extrem kritisch bewertet, da hier immer wieder herauskomme, dass – für Verbraucher nicht erkenntlich – riskante, teilweise verschreibungspflichtige Inhaltsstoffe enthalten sind.
Ernährungsumstellung und Bewegung gegen Übergewicht
Von der Hoffnung auf einen schnellen Weg zur Traumfigur sollten sich die Abnehmwilligen laut Aussage der Experten generell verabschieden. Zwar sind die Angebote der verschiedenen Diätmittel verlockend, doch eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung bleiben letztendlich die einzigen langfristig wirksamen Methoden gegen Übergewicht und Fettleibigkeit. Auch vor radikalen Diäten, bei denen innerhalb kürzester Zeit massiv Gewicht abgebaut wird, warnen die Experten. Abführmittel oder sogenannte Diuretika (harntreibende Arzneien) sind grundsätzlich nicht als Diätmittel geeignet. Auch sollte das in der Naturheilkunde häufiger praktizierte Heilfasten – trotz seiner durchaus positiven Effekte – nicht zum Abnehmen missbraucht werden. Denn eine lediglich kurzfristige Umstellung der Ernährung mit anschließend gewohnt kalorien- und fettreicher Kost, führt schnell zu dem bekannten Jojo-Effekt. Die Abnehmerfolge sind hier nicht von Dauer. (fp)
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