Allergien können lebensbedrohlich sein
03.05.2013
Jeder dritte Deutsche leidet an einer Allergie. Dabei nimmt die Schwere der allergischen Reaktionen von Jahr zu Jahr zu. Viele Betroffene wissen jedoch nicht um die Risiken. Unter dem Motto „Allergien erkennen – Leben retten!“ starten deutsche Dermatologen jetzt eine bundesweite Aufklärungskampagne.
Viele neue Substanzen und Umweltfaktoren verursachen Allergien
Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zufolge haben Allergien und vor allem schwere allergische Reaktionen in den vergangen zehn Jahren um 20 bis 30 Prozent zugenommen. Derzeit leben rund 20 Millionen Allergiker in Deutschland. Ursache der Zunahme seien laut DDG viele neue Allergene, denn der Mensch sei „fortlaufend neuen und unbekannten Substanzen und Umweltfaktoren ausgesetzt. Exotische Nahrungsmittel werden aus der gesamten Welt importiert und hierzulande verzehrt. Jährlich werden hunderte neuer Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt eingeführt“. Zudem begünstigen Reisen in exotische Regionen und der Trend zu übertriebener Körperpflege die Zunahme von Allergien und heftigen allergischen Reaktionen. Hinzu kommen falsche Hygienevorstellungen, die dazu führen, dass Kinder nicht mehr im Dreck spielen dürfen. Experten sehen darin jedoch die Gefahr, dass dadurch das Immunsystem der Kinder verweichlicht wird.
Bereits Anfang 2011 veröffentlichte ein internationales Forscherteam um Markus Ege vom Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München eine Untersuchung, nach der Kinder, die auf dem Land aufwachsen und deshalb einer größeren Zahl von Mikroorganismen ausgesetzt sind, seltener an Asthma bronchiale erkranken als Stadtkinder. Die Forscher vermuten, dass eine bestimmte Kombination von Mikroorganismen das angeborene Immunsystem stimuliert und auf diese Weise der Entstehung von Asthma entgegenwirkt.
Bei Allergien können Naturheilverfahren Symptome lindern
Eine weitere große Gruppe von allergieauslösenden Substanzen stellen Lebensmittel dar. Immer mehr Menschen leiden unter zum Teil lebensbedrohlichen Reaktionen auf unter anderem Kuhmilch, Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch oder Krustentiere.
Wer Anzeichen für eine Allergie feststellt, zu denen tränende Augen, Fließschnupfen und ein pelziges Gefühl im Mund gehören, sollte einen Arzt aufsuchen. Das gilt insbesondere, wenn Eltern Symptome bei ihren Kindern bemerken. Wird eine Diagnose frühzeitig gestellt, können spätere schwerwiegende Komplikationen eingedämmt oder verhindern werden. So stehen beispielsweise viele Naturheilverfahren zur Verfügung, mit denen die Beschwerden gelindert werden können, wie die Eigenbluttherapie, Symbioselenkung und Immunmodulation, Hypnosetherapie und Ernährungsumstellungen.
Bundesweite Kampagne „Allergien erkennen – Leben retten!“
Bei schweren allergischen Reaktionen wie einem anaphylaktichen Schock ist jedoch umgehend ein Notarzt zu rufen. Dieser wird dem Patienten je nach Schweregrad entweder ein Antihistaminikum verabreicht oder auch Adrenalin intravenös spritzen.
Um über die zum Teil lebensbedrohlichen Gefahren von allergische Reaktionen aufmerksam zu machen, haben deutsche Dermatologen eine bundesweite Informationskampagne unter dem Motto „Allergien erkennen – Leben retten!“ gestartet. „Je mehr Patienten über ihre Allergieerkrankung wissen, desto besser können die Auswirkungen gesteuert werden“, heißt es in einer Information der DDG. Die Kampagne verfolgt das Ziel, die Versorgung von Allergikern in Deutschland zu verbessern. Der Bewusstseinsgrad müsse bei Patienten, ihrem sozialem Umfeld sowie den Behandlern erhöht werden. „Im Mittelpunkt stehen dabei Allergiekrankheiten wie Anaphylaxie oder schwere Arzneireaktionen der Haut, die unmittelbar lebensbedrohend sind und ein dauerhaftes Management erfordern“, so die DDG. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.