Wegen Mücken auf Duftstoffe verzichten
19.06.2013
Laue Sommerabende locken nicht nur die Menschen ins Freie. Auch Mücken tummeln sich gerne auf der Terrasse, im Biergarten oder auf der Wiese. Um möglichst ohne Mückenstiche durch den Sommer zu kommen, rät die Deutsche Wildtier-Stiftung dazu, auf Parfüm zu verzichten und Kohlgerichte zu essen.
Mücken werden durch Parfüm angezogen
Für diesen Sommer erwarten Experten besonders viele Mücken. Schuld sind der wochenlange Dauerregen und die Flutkatastrophe mit ihren flächendeckenden Überschwemmungsgebieten, die ideale Brutstätten für Mücken bilden. Hinzu kommt die hohe Luftfeuchtigkeit durch die plötzlich einsetzende Hitze, eine ebenfalls optimale Voraussetzung für das Gedeihen von Mückenlarven.
Wer sich vor Mückenstichen schützen will, sollte deshalb die Tipps der Deutschen Wildtier-Stiftung befolgen. Demnach hat weder die Blutgruppe noch das Geschlecht eines Menschen Auswirkungen darauf, ob jemand häufiger von Mücken gestochen wird. Aussagen wie „Ich habe süßes Blut“ sind laut der Stiftung ebenfalls keine Begründung. „Andere Duftstoffe dagegen locken die Plagegeister geradezu an“, berichtet Eva Goris von der Deutschen Wildtier-Stiftung. Vor allem ein stark kohlendioxidhaltiger Atem, parfümierte Haut sowie bestimmte Zerfallsprodukte von Schweiß wirken geradezu als Lockstoffe auf Mücken.
Wer die roten, juckenden Quaddeln auf der Haut vermeiden möchte, sollte deshalb auf Parfüm verzichten. Goris rät sogar dazu, sich bereits morgens nur mit Wasser statt mit parfümhaltigen Duschgels zu waschen.
Atemgeruch nach Kohl hält Mücken ab
Mückenweibchen, die im Gegensatz zu den Männchen stechen, werden zudem von stark kohlendioxidhaltigem Atemgeruch angezogen, der beispielsweise nach einer Reismahlzeit entsteht, berichtet Gori. Kohlgemüse scheint die kleinen Blutsauger dagegen abzuschrecken. Angezogen werden Mücken aber auch von Schweißfüßen, da beim Zerfall von Schweiß Ammonium und Buttersäure entstehen, die als Lockstoffe gelten.
Selbst Kleidung schützt nicht vor Mückenstichen. Denn der dünne Stechrüssel kann sogar durch dicke Jeans hindurch stechen. Selbst wenn Anti-Mücken-Spray zuvor auf die Beine gesprüht wurde, werden die Tiere nicht abgehalten, da Mücken mit ihren Füßen riechen. Wenn sie beispielsweise auf einer Jeans sitzen, riechen sie nur den Jeansstoff, aber nicht dass Anti-Mücken-Mittel auf den eingehüllten Beinen. In der Folge stechen sie meist trotzdem zu. Ein spezielles Spray, das auf Textilien wirkt, könnte eine Lösung sein.
Was gegen Mückenstiche hilft
Wenn die Mücke dann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zugestochen hat, sollten frische Mückenstiche am besten sofort desinfiziert werden. Dadurch wird verhindert, dass Krankheitserreger in die offene Hautstelle gelangen. Besonders bei einer hohen Luftfeuchtigkeit können unangenehme und sogar gefährlichen Hautreaktionen auftreten. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Berlin rät deshalb dazu, den Mückenstich nicht aufzukratzen.
Zudem hilft ein feucht-kaltes Tuch, das immer wieder mit kaltem Wasser getränkt wird, um die betroffene Hautstelle zu kühlen und den Juckreiz zu lindern. Auf Eiswürfel sollte dabei verzichtet werden, da diese Erfrierungen der Haut verursachen können. Auch eine Salbe aus der Apotheke kann angewendet werden, die jedoch meist nicht besser wirkt wie ein kühles Tuch.
Bei manchen Menschen schwellen Mückenstiche sehr stark an und verursachen weitere Beschwerden. Meist leiden Betroffene dann an einer Überempfindlichkeit auf die Eiweißstoffe im Mückenspeichel. Zwar ist eine Mückenallergie nicht so gefährlich wie eine Allergie gegen Wespengift, dennoch sollten Betroffene rasch zum Arzt gehen, wenn sie unter Symptomen wie Kreislaufprobleme, Fieber, Atemnot oder Erbrechen leiden. Diese Beschwerden treten jedoch nur selten auf. Häufiger leiden Betroffene unter Schlaflosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit tagsüber.
Bild: Peashooter / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.