Spitzwegerich in der Naturheilkunde: Arzneimittelpflanze des Jahres: Spitzwegerich
28.09.2013
Der Spitzwegerich ist in der Naturheilkunde vielseitig einsetzbar. Er ist ein wichtiges Hustenmittel, wirkt blutstillend und bekämpft Bakterien. Jetzt findet der Spitzwegerich größere Anerkennung, indem er zur Arzneipflanze 2014 gekürt wurde. In der Naturheilkunde wird die Pflanze seit Jahrtausenden genutzt.
Arzneipflanze des Jahres
Die Arzneipflanze des Jahres 2014 ist der Spitzwegerich. Mit seiner Hilfe kann man Hustenreiz mildern und Bakterien bekämpfen, begründeten Wissenschaftler der Universität Würzburg ihre Wahl. Der Medizinhistoriker Johannes Gottfried Mayer erklärte zu Plantago lanceolata, so der wissenschaftliche Name der Pflanze: „Sie hilft sowohl bei Atemwegserkrankungen als auch bei der ersten Wundversorgung oder Insektenstichen.“ In den Spitzwegerich-Blättern befänden sich Stoffe, die einen schützenden Film über die Schleimhaut in Mund und Rachen legen und somit den Hustenreiz milderten.
Aufforderung an die Forschung
Weitere Bestandteile der Pflanze wirkten antibakteriell und blutstillend. Auch wenn dazu keine aktuellen klinischen Studien vorliegen würden, so ist dies doch durch Untersuchungen im Labor belegt worden. Die Auszeichnung sei somit auch als eine „Aufforderung an die Forschung“ zu sehen.
Spitzwegerich schmeckt etwas bitter
Der Name der Pflanze leitet sich von ihren langen, spitz zulaufenden Blättern ab. Man findet sie vor allem an Wegrändern und auf trockenen Wiesen. Der Heilwegerich, wie das Kraut volkstümlich auch genannt wird, ist ein ideales Mittel für unterwegs. So könnte man laut Meyer die Blätter kurz kauen und dann zum Beispiel auf einen Insektenstich legen. Der Medizinhistoriker meinte, dass man sich bei Husten einen Tee aus Spitzwegerich aufgießen könnte, jedoch mit zusätzlichen Zutaten, denn die Arzneipflanze allein „schmeckt etwas bitter.“
Natürlichen Hustensaft selber machen
Spitzwegerich eignet sich auch hervorragend als eine Zutat für einen natürlich hergestellten Hustensaft. So erläuterte die bekannte Buchautorin und Heilpraktikerin Adelheid Ling, wie man einen Zwiebel-Hustensaft selbst herstellen kann. Dafür benötigt man eine Zwiebel, 100 Gramm Kandiszucker, 1 Teelöffel Thymian, ein Teelöffel Spitzwegerich und ein Teelöffel Schafgarbe. Zunächst wird die Zwiebel sehr fein klein gehackt. Im Anschluss die Zwiebelstückchen mit Thymian, Spitzwegerich und Schafgarbe in etwa 100 Milliliter Wasser köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Wenn der Kandiszucker sich vollständig aufgelöst hat, alles abseihen und kühlen lassen. Den Zwiebel-Hustensaft 3 bis 5 mal täglich mit einem Teelöffel auf der Zunge zergehen lassen.
Vielseitige Heilpflanze
Der Spitzwegerich ist aber nicht nur ein natürliches Hausmittel gegen Husten, sondern es werden ihm noch weitere positive Eigenschaften nachgesagt. So könne man den frisch gepressten Pflanzensaft gegen Verdauungsstörungen einnehmen. Er helfe bei Darmentzündungen, Magenschmerzen und reguliere die Verdauungstätigkeit und könne somit beim Abnehmen helfen. Bei Hauterkrankungen könne man den Spitzwegerichsaft innerlich einnehmen, denn er wirke blutreinigend und helfe der Haut beim Abheilen. Auch die Samen des Spitzwegerichs sind in der Naturheilkunde einsetzbar, wenn man diese in Wasser einweicht und dann aufkochen lässt. Bei Säuglingen könnten sie gegen Soor (Candidamykosen), eine Infektionskrankheit, verursacht durch Pilze, angewandt werden. (ad)
Bild: Angelina Ströbel / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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