Vorsicht Allergie: Birkenpollen kommen
13.03.2014
Nicht alle Menschen freuen sich derzeit über das frühlingshafte Wetter, denn der milde Winter hat die Saison für Pollenallergiker mehrere Wochen früher als im letzten Jahr beginnen lassen. Diejenigen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, müssen sich schon in den kommenden Tagen wappnen.
In wenigen Tagen erster Flug von Birkenpollen
Schon seit einiger Zeit treten bei vielen Mitbürgern wieder Niesattacken und tränende Augen wegen Pollenallergie und Heuschnupfen auf. Die Saison für Pollenallergiker ist in diesem Jahr wegen dem milden Winter bereits mehrere Wochen früher als im vergangenen Jahr gestartet. So fliegen bereits seit Mitte Dezember Haselnusspollen und derzeit kommt Erlen-Blütenstaub hinzu. Wie Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Polleninformationsdienst, am Mittwoch in Berlin sagte, sei zudem im Süden Deutschlands schon in wenigen Tagen mit dem ersten Flug von Birkenpollen zu rechnen.
Zwölf Millionen Deutsche reagieren allergisch auf Pollen
Seit rund 15 Jahren setze der Pollenflug, vermutlich aufgrund des Klimawandels, früher ein. Allerdings schwankten die Pollenmengen von Jahr zu Jahr. Nach Angaben der Stiftung reagieren in Deutschland etwa zwölf Millionen Menschen allergisch auf Pollen. Davon mit Abstand die meisten auf Birken-Blütenstaub. Im Alter zwischen 30 und 39 Jahren gebe es die größte Sensibilität. In dieser Altersgruppe leidet dann rund ein Fünftel (20,8 Prozent) unter rhinitischen Beschwerden, erklärte Bergmann. Frauen seien dabei um drei Prozent häufiger betroffen als Männer.
Verschiedene Faktoren für die Zunahme von Allergikern
Insgesamt rund 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben heute Heuschnupfen. Vor 20 Jahren waren es mit 10 bis 11 Prozent noch weniger. „Die Zunahme hat mit vielen Faktoren zu tun“, so Bergmann. Wahrscheinlich gehörten dazu eine zunehmende Hygiene und Ernährungsgewohnheiten, aber auch der Klimawandel. So führe eine höhere Kohlendioxid-Konzentration in der Luft bei Pflanzen zu mehr Trieben und dadurch auch zu mehr Pollen, wie der Charité-Lungenfacharzt erklärte. Unter anderem sei dies bei Birke, Haselnuss, Esche und Eiche zu beobachten. Hingegen ging die Belastung bei Gräsern zurück. Allerdings könne dies auch daran liegen, dass mehr Wiesen in Ackerflächen umgewandelt worden seien.
Pollenkonzentration in Städten wie Berlin nimmt zu
Auffällig finden die Forscher, dass die Pollenkonzentration in Städten zunimmt, hingegen auf dem Land ähnlich hoch bleibt. Bergmann meinte, dass könne mit der Aufheizung von Beton in Städten zu tun haben. Abgase spielen wohl auch eine Rolle. Im Jahr 2013 war die Dichte von Gräserpollen beispielsweise besonders hoch in der Nähe der stark befahrenen Berliner Stadtautobahn A 100. Andererseits war sie im großen Park Tiergarten, der mitten in der Hauptstadt liegt, um mehr als die Hälfte geringer. „Ich gehe davon aus, dass die Kombination von größeren Pollenmengen und erhöhter Feinstaubkonzentration zu verstärkten Heuschnupfen-Symptomen führen kann.“
Nur wenige Wochen Pause für Allergiker
Allerdings gehen die Fachleute nicht von einem weiteren Anstieg der Allergikerzahlen aus. Wie Bergmann sagte, sei ein Grund dafür, dass eine genetische Veranlagung beim Ausbruch auch eine Rolle spielt. Für die Experten sei aber ungewöhnlich, dass neuerdings sogar noch im hohen Alter eine Pollenallergie entstehen kann. In diesem Jahr wird mit dem Start des Pollenflugs bei Gräsern ab Mitte April gerechnet, Beifuß blüht ab Mitte Juli und Ambrosia kommt ab Ende Juli dazu und ist bis Ende September aktiv. Wenn der nächste Winter wieder so mild wird, haben Allergiker erneut nur wenige Wochen Pollen-Pause. Eine neue, kostenlose Pollen-App soll nun helfen, die individuelle Belastung in der heimischen Region einschätzen zu können. Zudem soll sie dabei helfen, Medikamente zu dosieren.
Naturheilkundliche Behandlungen einer Pollenallergie
Denjenigen Allergikern, die zwar wissen, wann die Hauptbelastungszeiten für sie sind, aber nicht dauernd vermeiden können, dass sie währenddessen im Freien sind, können auf Medikamente zurückgreifen. Solche Antihistaminika wirken zwar gegen alle Formen von allergischem Schnupfen, bringen aber keine dauerhafte Besserung mit sich. Außerdem haben sie oft unerwünschte Nebenwirkungen. Für viele Betroffene ist eine Hyposensibilisierung, die man bei einem Allergologen durchführen lassen kann, ratsam. In der Naturheilkunde versteht man Pollenallergie als Problem des gesamten menschlichen Organismus und nicht nur der Nase. Daher sind viele naturheilkundliche Behandlungen dabei auf die Überreaktionen des Immunsystems ausgerichtet. Zur Anwendung kommen in Naturheilpraxen verschiedene therapeutische Konzepte, wie Homöopathie, Eigenbluttherapie, Bachblütentherapie, Darmsanierung, Hypnose, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wie Akupunktur sowie die Therapie mit Vitalstoffen. (sb)
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