Studie: Heuschnupfen wirkt beim Autofahren wie 0,5 Promille
14.06.2014
Die Beschwerden die bei Pollenallergie und Heuschnupfen auftreten, wirken sich einer aktuellen Studie zufolge bei Autofahrern ähnlich aus, als ob sie 0,5 Promille im Blut hätten. Betroffenen wird geraten, sich während der Pollenflugzeit nicht ohne Behandlung ans Steuer zu setzen.
Heuschnupfen beeinträchtigt Autofahrer wie 0,5 Promille Alkohol
Tränende Augen, ständig laufende Nase, häufiger Niesreiz: Menschen, die an schwerer Pollenallergie und Heuschnupfen leiden, sollten sich während der Pollenflugzeit "nicht ohne Medikamentenbehandlung hinters Steuer setzen". Durch die Beschwerden, die durch die Allergie verursacht werden, könne das Fahrvermögen so sehr nachlassen, wie durch 0,5 Promille Alkohol im Blut. Dies erläuterte der Bundesverband der Pneumologen (BdP) laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa.
Probleme beim Fahrtest
Der BdP beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie aus den Niederlanden, bei der die Forscher Betroffene mit ihren jeweiligen Allergenen in Kontakt gebracht hatten. Im anschließenden Fahrtest hatten diejenigen Probanden, die danach kein Medikament gegen ihre Symptome erhalten hatten, Probleme, die Spur zu halten. Folglich seien "Heuschnupfen-Patienten im Straßenverkehr stärker gefährdet, wenn sie nichts gegen ihre Allergie unternehmen". Mittel, die gegen die unmittelbaren Beschwerden helfen könne, gibt es in Form von Nasensprays, Augentropfen oder auch Tabletten.
Pollenkonzentration im Auto höher
Der Vorsitzende des BdP, Andreas Hellmann erklärte, dass im Auto zudem ein Pollen-Filter sinnvoll sei, da die Pollenkonzentration im Fahrzeug oft höher ist als draußen. Wenn man aber nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern die Pollenallergie nachhaltig eindämmen will, helfe eine spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen. In der Naturheilkunde hat sich zudem die Eigenbluttherapie bewährt. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge kämpft mehr als ein Viertel der Bevölkerung im Alter zwischen 30 und 39 Jahren mit Heuschnupfen.
Nicht behandelte Allergie kann zu Asthma führen
Hellmann rät denjenigen, die immer zum selben Termin ab dem Frühjahr die gleichen Beschwerden haben, dies ärztlich abklären zu lassen. "Indikatoren für Heuschnupfen seien etwa Schweißausbrüche, Jucken, Niesen, Mattheit, tränende oder juckende Augen." Wenn eine Allergie nicht behandelt wird, könne sie sich außerdem von den oberen in die unteren Atemwege ausbreiten und zu allergischem Asthma mit Atembeschwerden entwickeln. Bei rund 40 Prozent der Betroffenen trete dies innerhalb von zehn bis 15 Jahren ein. (ad)
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de
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