Ebola: Erster Verdachtsfall in Ghana nicht bestätigt
08.07.2014
Seit März wütet in mehreren westafrikanischen Ländern eine schwere Ebola-Epidemie. Nun war erstmals auch über einen Verdachtsfall in Ghana berichtet worden. Ein US-Bürger hatte Symptome der Krankheit gezeigt. Nach Untersuchungen wurde der Verdacht jedoch nicht bestätigt.
Ebola wütet seit Monaten in Westafrika
Seit Monaten wütet in Westafrika eine schwere Ebola-Epidemie. Im März war die Krankheit zunächst in Guinea aufgetreten und hatte sich schnell nach Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach vom schwersten Ausbruch aller Zeiten. Vor kurzem war nun auch ein Verdachtsfall in Ghana bekannt geworden. Die BBC zitierte eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums, wonach ein US-Bürger mit Symptomen der Krankheit in einer Privatklinik in der Hauptstadt Accra in Quarantäne liege und untersucht werde.
Erster Verdachtsfall in Ghana nicht bestätigt
Auch die Klinik-Mitarbeiter wurden unter Quarantäne gestellt. Die Bevölkerung war aufgefordert worden, Ruhe zu bewahren. Der Patient sei auf das Virus getestet worden und das Ergebnis fiel negativ aus. Dies berichtet „Die Welt“. Der US-Amerikaner in Ghana soll in den Wochen zuvor Guinea und und Sierra Leone besucht haben. Der „Welt“ zufolge seien nach neuesten Angaben der WHO bis Anfang Juli bereits 481 Menschen an dem Virus gestorben. Es gab insgesamt 779 Verdachtsfälle. Der Erreger war erstmals 1976 im Kongo festgestellt worden. Fachleute befürchten, dass sich die Seuche in weitere Länder ausbreiten könnte.
Bis zu 90 Prozent der Infizierten sterben
Laut WHO beträgt die Inkubationszeit bei Ebola zwei Tage bis drei Wochen. Zunächst kommt es bei Infizierten zu Beschwerden ähnlich wie bei einer beginnenden Grippe. So setzen plötzlich Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, ein allgemeines Schwächegefühl und Halsschmerzen ein. Später gehen auch Nieren- und Leberfunktion zurück und es können Symptome wie blutiger Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Blutungen aus den Schleimhäuten, Einblutungen in der Haut und vermehrte innere Blutungen auftreten. Rund 60 bis 90 Prozent der Infizierten sterben an der Erkrankung.
Weitere Ausbreitung soll verhindert werden
Erst letzte Woche hatten elf Gesundheitsminister aus der Region sowie zahlreiche internationale Experten nach einem Krisentreffen in Accra eine neue Strategie im Kampf gegen das Virus verabschiedet. Vor allem sollte damit verhindert werden, dass sich Ebola in weitere Staaten ausbreitet. Als eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Virus einzudämmen, sehen Experten Aufklärung. Da sie die Seuche nicht kennen, sind viele Menschen in Westafrika verunsichert. Ärzten werde häufig misstraut und Familienangehörige mit Ebola-Symptomen versteckt. außerdem werden weiterhin Beerdigungen durchgeführt, bei denen die Toten noch einmal gewaschen oder umarmt werden, was ein großes Infektionsrisiko für die Angehörigen darstellt.
Weder Impfung noch Medikament gegen Ebola
Der Erreger hat seinen Ursprung im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt zu erkrankten Tieren, wie etwa Affen, infizieren. Durch Blut und andere Körperflüssigkeiten überträgt sich die Krankheit von Mensch zu Mensch. Da es für Ebola bislang weder eine Impfung noch ein Medikament gibt, beschränken sich Ärzte in der Regel darauf, das Immunsystem der Infizierten zu stärken sowie den Patienten mit Arzneien gegen Fieber, Antibiotika gegen Folgeerkrankungen und Maßnahmen gegen Dehydrierung zu helfen. (ad)
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