WHO über Chikungunya-Epidemie besorgt: Auch 15 Fälle in der Schweiz
16.07.2014
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt über das in der Karibik und in Mittelamerika grassierende Chikungunya-Fieber. Auch in Europa wurde bereits Infizierte registriert. So wurden aus der Schweiz 15 Fälle gemeldet, bei denen sich Reisende infizierten.
WHO ist besorgt über Chikungunya-Epidemie
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Besorgnis über das in der Karibik und in Mittelamerika grassierende Chikungunya-Fieber zum Ausdruck gebracht. Wie die WHO-Chefin Margaret Chan am Dienstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna mitteilte, würden derzeit viele Länder der Region Fälle melden. „Die ganze Lage ist ernst“, so Chan. Nach Angaben der WHO wurden im vergangenen Dezember die ersten Chikungunya-Erkrankungen auf dem amerikanischen Kontinent gemeldet. Die Karibik und Mittelamerika sind besonders betroffen.
Bereits 15 Fälle in der Schweiz registriert
Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) gibt es in der Region inzwischen über 5.000 bestätigte Fälle. Allein in der Karibik sind bereits 21 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres sind auch in der Schweiz 15 Fälle registriert worden, wie das dortige Bundesamt für Gesundheit mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren lediglich zwei Fälle aufgetreten. Die Betroffenen hätten sich auf Reisen infiziert. Bereits in der Vergangenheit kam es in Europa zu Chikungunya-Erkrankungen. So gab es im Sommer 2007 einen regional begrenzten Ausbruch in der italienischen Provinz Ravenna, bei dem 200 Menschen erkrankten.
Tödlicher Verlauf bei geschwächten und alten Patienten möglich
Wie auch das Dengue-Virus wird das Chikungunya-Virus von verschiedenen Stechmückenarten übertragen. Bislang war die Krankheit vor allem in Afrika sowie in Süd- und Südostasien verbreitet. Chikungunya-Fieber wird oft als eine Mischung aus Grippe und Arthrose beschrieben. Neben dem hohem Fieber führt eine Infektion häufig zu Beschwerden wie starken Kopfschmerzen, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen. Auch Übelkeit und Müdigkeitsanfälle sowie Symptome wie Lymphknotenschwellung, Juckender Hautausschlag, Schleimhautblutungen oder Magen-Darm-Beschwerden können vorkommen. Auch wenn Todesfälle selten sind, kann die Tropenkrankheit bei geschwächten und alten Patienten einen tödlichen Verlauf nehmen. Gegen das Fieber existieren bislang weder wirksame Medikamente noch ein Impfstoff. (ad)
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