Darminfektionen: Tipps für mehr Küchen-Hygiene
26.07.2014
Nicht nur die meisten Menschen, sondern auch Bakterien mögen Wärme. Bei sommerlichen Temperaturen stiegt daher regelmäßig die Zahl der Darminfektionen. Doch mit einigen Tipps für mehr Hygiene können sich Verbraucher vor negativen gesundheitlichen Folgen schützen.
Magen-Darm-Infektionen durch verunreinigte Lebensmittel
Jedes Jahr werden vom Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit 250.000 bis 350.000 Magen-Darm-Infektionen registriert. Wie „Die Welt“ in einem aktuellen Artikel schreibt, lasse sich die Hälfte davon auf verunreinigte Lebensmittel zurückführen. In den Sommermonaten steige die Zahl der Infektionen und erreiche im August ihren Höhepunkt. Dies deshalb, da sich bei den warmen Temperaturen nicht nur Menschen, sondern auch Bakterien wohl fühlen. Vor allem auf Lebensmitteln finden sie häufig einen idealen Nährboden, um sich in kürzester Zeit zu vermehren. Wenn solche kontaminierten Nahrungsmittel verzehrt werden, drohen den Betroffenen oft Magenprobleme wie Magenschmerzen, Durchfall oder Übelkeit und Erbrechen.
Verbraucher können sich schützen
Verbraucher können sich aber schützen. Grundsätzlich gilt: Händewaschen ist die wichtigste Hygiene-Regel um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Doch nicht nur die Hände, auch Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder frische Kräuter sollten gründlich gewaschen werden. Von Experten wird zudem empfohlen, Lappen und Tücher in der Küche in kürzeren Abständen zu wechseln. Zudem sollten möglichst eigene Schneidebretter und Messer für rohes Fleisch oder Geflügel verwendet werden, um mögliche Keime nicht auf andere Lebensmittel zu verschleppen.
Vor allem Hitze bietet Schutz vor Keimen
Vor allem Hitze bietet einen Schutz vor gefährlichen Keimen. Daher sollten Lebensmittel wie Eier, Fleisch oder Geflügel so verarbeitetwerden, dass eine bakterielle Infektion durch Salmonellen und Campylobacter stark minimiert werden kann. Wenn die betreffenden Produkte entsprechend lange erhitzt werden – beispielsweise indem sie so stark gegart werden, dass in ihrem Kern mindestens zwei Minuten lang mindestens 70 Grad Celsius erreicht werden -, haben auch Erreger, wie das EHEC-Bakterium keine Chance. Wie wichtig der Schutz vor EHEC (Enterohämorrhagischen Escherichia coli) ist, zeigt die Epidemie vor drei Jahren, als fast 4.000 Menschen erkrankten und mehr als 50 starben. Bei EHEC-Infektionen kommt es bei Patienten zu Symptomen wie einem blutigen durchfallartigen Stuhlgang, der meist begleitet wird durch Beschwerden wie starke Bauchschmerzen und Fieber.
Lebensmittel im Sommer in der Kühltasche nach Hause transportieren
Vor allem im Sommer sei auch darauf zu achten, dass Speisen schnell verzehrt und nicht zu lange bei niedrigen Temperaturen warm gehalten werden, da sich Krankheitskeime, die nach dem Erhitzen in die Speisen gelangt sind, zwischen zehn und 60 Grad Celsius gut vermehren können. Leicht verderbliche Lebensmittel wie rohes Fleisch und roher Fisch, Milch und Eier sollten – wenn sie an heißen Tagen gekauft werden – idealerweise in der Kühltasche nach Hause transportiert werden. Für den Kühlschrank wird eine Temperatur von maximal sieben Grad Celsius, besser jedoch unter fünf Grad empfohlen. Besondere Achtsamkeit sei zudem beim Umgang mit Grillfleisch angebracht. So sollte es möglichst durchgegrillt werden, damit es nicht zu Infektionen kommt und gegrillte Steaks oder Würstchen sollten auf keinen Fall in die Schale gelegt werden, in der zuvor das rohe Fleisch gelegen hat. (ad)
Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.