Grippesaison kommt, Impfsaison beginnt
24.09.2014
Im vergangenen Winter fiel die Grippesaison ungewöhnlich schwach aus, die kommende könnte wieder stärker werden. Daher raten Experten ab sofort wieder Menschen aus Risikogruppen zur Grippeschutzimpfung. Die Impfung muss jährlich erneuert werden, da der Schutz vermutlich nur eine Saison anhält.
Gemeinsamer Aufruf zur Impfung
Die Grippesaison im vergangenen Winter war ungewöhnlich schwach, die kommende könnte wieder stärker ausfallen. Daher raten Experten ab sofort wieder zur Grippeschutzimpfung. Vor allem ältere Menschen über 60 Jahre, Schwangere, Personen mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder Asthma sowie medizinisches Personal sollten sich impfen lassen. Dazu haben Robert Koch-Institut (RKI), Paul-Ehrlich-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Dienstag (23. September) gemeinsam aufgerufen. Auch Patienten mit chronischen Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien stärker gefährdet.
Impfung mit Nebenwirkungen
Wie es hieß, sei die Impfquote in all diesen Risikogruppen zu niedrig. „Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr weniger aktiv, so dass schwangere Frauen anfälliger für Infektionen sind und das Risiko für schwere Verläufe der Grippe steigt“, sagte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Es gibt aber auch Kritiker, die darauf hinweisen, dass bei der Grippe-Impfung Pro und Contra gut gegeneinander abzuwägen sind. So wird darauf hingewiesen, dass eine Impfung Nebenwirkungen mit sich bringen kann, wie beispielsweise eine Rötung und Schwellung der Einstichstelle, Müdigkeit, Muskel- oder Gliederschmerzen, Übelkeit und Frösteln. In manchen Fällen kommt es zudem zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Kopfschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit. In der Regel klingen solche Impfreaktionen jedoch nach ein bis drei Tagen wieder ab.
Vergangene Grippewelle fiel moderat aus
Wer sich dafür entscheidet, sollte sich eine Impfung am besten im Oktober oder November geben lassen, wie Experten empfehlen. Bis der Impfschutz aufgebaut ist, dauert es etwa zehn bis 14 Tage und hält dann normalerweise sechs bis zehn Monate. Die Grippesaison beginnt meist nach der Jahreswende, erste Fälle können aber auch früher auftreten. Die Grippewelle 2013/2014 verlief moderat. Die Zahl der rund 780.000 grippebedingten Arztbesuche war „historisch gering“, wie das RKI mitteilte. Es gab in den vergangene Jahren jedoch hinsichtlich der Stärke der Grippewellen Schwankungen im Zwei-Jahres-Rhythmus. So kam es in der starken Saison des Winters zuvor zu zehnmal so vielen Arztbesuchen. Wie stark die kommende Saison ausfallen wird und wie lange sie anhält, lässt sich nicht vorhersagen.
Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz
Der saisonale Impfstoff setzt sich stets aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Virustypen zusammen. In diesem Jahr ist er identisch mit dem des Vorjahres. Betont wurde, dass sich auch diejenigen wieder impfen lassen sollten, die dies bereits im Vorjahr getan hätten, da der Schutz vermutlich nur einen Saison anhalte. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass auch eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz vor Grippe bietet. Sich durch einen gesunden Lebensstil fit zu halten und dadurch das Immunsystem stärken, sollte also nicht vernachlässigt werden. Für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 17 Jahren steht ein sogenannter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der nicht wie üblich gespritzt, sondern als Nasenspray verabreicht wird. Allerdings wird die Impfung nur chronisch kranken Kindern empfohlen. Die Kosten für die Impfung werden von vielen Krankenkassen übernommen, zumindest für Menschen aus den Risikogruppen. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.