Wissenswertes zum Weltvegetariertag
01.10.2014
Der erste Oktober ist Weltvegetariertag. Seit 1977 wird an diesem Datum auf die fleischfreie Lebensweise aufmerksam gemacht. Hierzulande entscheiden sich viele Menschen wegen gesundheitlichen Gründen für diese Ernährung. Doch auch eine ethische oder religiöse Motivation kann dahinter stecken. Etwa in Indien, wo selbst die Fast-Food-Kette McDonalds ein vegetarisches Restaurant eröffnet hat.
Vegetarier aus gesundheitlichen Gründen
Seit 1977 wird am ersten Oktober, dem Weltvegetariertag, auf die Vorzüge dieser Ernährungsweise aufmerksam gemacht. Viele Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen Gründen dazu, kein Fleisch mehr zu essen. Verschiedene wissenschaftliche Studien geben ihnen Recht: So kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass durch eine vegetarische und ausgewogene Ernährung das Risiko von Diabetes, Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall sowie anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden kann. Viele Vegetarier haben zudem bessere Blutdruckwerte und sind seltener von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Doch nicht nur gesundheitliche, sondern auch ethische oder religiöse Gründe können eine Rolle spielen, sich vegetarisch zu ernähren. Beispielsweise in Indien, wo selbst die Fast-Food-Kette McDonalds ein fleischfreies Restaurant eröffnet hat.
Vegetarisches Fast-Food-Restaurant
Laut Umfragen sind rund 40 Prozent der 1,25 Milliarden Inder Vegetarier. Selbst Narendra Modi, Regierungschef des Subkontinents ließ kürzlich beim Besuch seines chinesischen Amtskollegen aus China, Xi Jinping, 100 vegetarische Spezialitäten auftischen. Wie viele seiner Landsleute isst Indiens Premier kein Fleisch. UN-Angaben zufolge essen Inder durchschnittlich nur 5,1 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr, so wenig wie sonst fast nirgendwo auf der Welt. Fleischesser werden dort noch immer als „Nicht-Vegetarier“ bezeichnet. Eine große Rolle spielen dabei die verschiedenen Religionen, wie Hinduismus, Buddhismus oder Jainismus. Darauf hat auch McDonalds reagiert und in diesem Jahr ein vollkommen vegetarisches Restaurant in Amritsar vor dem Goldenen Tempel eröffnet, da Vertreter der Sikh-Religion Fleischverzehr an ihrem heiligen Schrein nicht erlaubten. Und in der für Hindus wichtigen Stadt Kurukshetra mussten alle Fleischgerichte von der Karte weichen.
Verzicht auf Zwiebeln und Knoblauch
Wie das Unternehmen erklärte, würden in dem Land „vegetarische und nicht-vegetarische Produkte“ völlig getrennt behandelt. Wenn es Fleisch sein soll, komme nur Hühnchen infrage. Für Hindus, die den Großteil der Bevölkerung ausmachen, nehmen Rinder aus religiösen Gründen einen besonderen Platz ein und die rund 135 Millionen Muslime essen kein Schwein, da die Tiere laut Koran unrein sind. Dazu kommen noch weitere Unterschiede auf dem Subkontinent. So erklärte die Ernährungsberaterin Sheetal Bari einer dpa-Meldung zufolge: „Es gibt Eggitarians, die keine Eier essen, und Menschen, die Milchprodukte ablehnen. Andere essen nur Hühnchen, oder nur Fisch, und manche verzichten auf Zwiebeln und Knoblauch, weil das die innere Ruhe, das Gleichgewicht der Gefühle stört.“ Auch der wohl bekannteste Inder, Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi, war Vegetarier. Eine seiner Aussage: „Wir sollten aufhören, unsere Mitgeschöpfe für unsere körperlichen Bedürfnisse zu töten.“
Sieben Millionen Vegetarier in Deutschland
Auch hierzulande ernähren sich viele Menschen fleischlos. Laut dem Vegetarierbund Deutschland gibt es bundesweit rund sieben Millionen Vegetarier und etwa 900.000 Veganer. Wie auch in anderen westlichen Länder sind es hier aber eher seltener religiöse Gründe, die für die Menschen ausschlaggebend sind. Es wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden. So gibt es etwa die Ovo-Lakto-Vegetarier, die weder Fisch noch Fleisch essen, auf Gelatine verzichten, aber Produkte von lebenden Tieren wie Milch und Honig essen. Lakto-Vegetarier meiden neben Fleisch und Fisch auch zusätzlich Eier. Bei den Ovo-Vegetariern kommen weder Fleisch noch Fisch oder Milch- und Milchprodukte auf den Tisch. Pescetarier essen zwar kein Fleisch, aber Fisch (pesce“).
Ernährung ohne tierische Produkte
Veganer ernähren sich nicht nur ohne tierische Produkte, sondern verzichten auch beispielsweise auf Leder oder Wolle. Frutarier essen nicht nur keine tierischen Produkte, sondern wollen auch, dass Pflanzen nicht oder möglichst wenig geschädigt werden. Vor allem Fallobst und Nüsse kommen bei ihnen auf den Tisch. Gelegenheitsvegetarier, die Wert auf gesundes Essen legen, Fleisch oder Fisch aber nicht kontinuierlich meiden, werden als Flexitarier bezeichnet. Freeganer sind zwar nicht immer Vegetarier, doch der Großteil von ihnen schon. Sie haben eine gesellschaftspolitisch kritische Haltung gegenüber der Konsumwelt und essen das, was andere Menschen bereits weggeschmissen haben. In Deutschland haben in den vergangenen Jahren auch immer mehr Restaurants eröffnet, die ausschließlich vegetarische oder vegane Kost anbieten. Adressen dazu findet man unter anderem auf Internetseiten wie hier. (ad)
Bild: Corinna Dumat / pixelio.de
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