Kräutermischungen: Polizei warnt vor legalen Drogen
08.10.2014
Im rheinland-pfälzischen Trier warnt die Polizei vor gefährlichen Kräutermischungen. In den vergangenen Monaten sind in der Region mehrere Jugendliche mit Vergiftungserscheinungen nach dem Konsum der legalen Drogen in die örtlichen Kliniken eingeliefert worden.
Mehrere Jugendliche mussten ins Krankenhaus
Im rheinland-pfälzischen Trier warnen das Polizeipräsidium und das Klinikum Mutterhaus vor gefährlichen Kräutermischungen. In den vergangenen Monaten sind mehrfach Jugendliche mit Vergiftungserscheinungen nach dem Konsum der legalen Drogen in Trier, Saarburg und Wittlich in die örtlichen Krankenhäuser eingeliefert worden. Der von den Anbietern versprochene Rausch durch die sogenannten „Legal Highs“ endet also nicht selten auf der Intensivstation der nächsten Klinik.
Genaue Zusammensetzung meist unbekannt
Wie die Polizei und das Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen am Dienstag mitteilten, mussten erst am Montag eine 18-Jährige und ein 17-Jähriger, die sogenanntes synthetisches Marihuana konsumiert hatten, ins Krankenhaus gebracht werden. Oft seien die tabak- oder teeähnlichen Mischungen mit Betäubungsmitteln versetzt. Allerdings sei den Konsumenten die genaue Zusammensetzung meist nicht bekannt. Sie können Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche, Herzrasen oder Halluzinationen auslösen. Je nach Inhalt besteht auch die Gefahr, einen Schwächeanfall zu erleiden oder ohnmächtig zu werden.
Im schlimmsten Fall droht Herzinfarkt
„Im schlimmsten Fall kann es durch die verminderte Durchblutung des Herzmuskels sogar zum Herzinfarkt kommen“, warnte der Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum, Wolfgang Thomas, einer Mitteilung zufolge. Bereits im September war es zu mehreren Behandlungen aufgrund solcher Kräutermischungen gekommen. Bestellt werden können solche Mischungen unter anderem in Internetshops, sie werden jedoch auch manchmal in sogenannten Hinterhofküchen selbst angerührt.
Kaum Aufklärung über die Gefahren
Die aktuellen Fälle in Rheinland-Pfalz sind jedoch nicht die ersten Fälle dieser Art. So endete etwa im November vergangenen Jahres das Rauchen einer Kräutermischung für zwei Jugendliche aus dem fränkischen Bad Neustadt im Krankenhaus. Bereits damals wurde darauf hingewiesen, dass es kaum Aufklärungsarbeit bezüglich der Gefahren solcher legaler Drogen gibt. Als eine der wenigen Ausnahmen wurde die Internetseite („Drugcom.de“) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) genannt, die über die Wirkungen und Risiken der neuen Drogen informiert. (ad)
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