Anhaltender Druck auf dem Ohr sollte ärztlich überprüft werden
13.11.2014
Ohrendruck entsteht als harmloses Symptom bei Veränderungen des Luft- beziehungsweise Umgebungsdrucks, kann jedoch auch Begleiterscheinung von Erkrankungen sein. Treten die Beschwerden über einen längeren Zeitrum auf, sollte daher dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Der Druckausgleich zwischen dem Luftdruck im Ohr und dem Außendruck erfolgt normalerweise beim Schlucken. Die sogenannte Ohrtrompete, welche den Nasenrachenraum mit dem Mittelohr verbindet, wird dabei kurz geöffnet. Auch beim Gähnen ist dies der Fall. Zudem kann ein Druckausgleich herbeigeführt werden, indem sich Betroffene die Nase zuhalten und gleichzeitig Luft hineinpressen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“unter Berufung auf den Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster. Lässt der Ohrendruck auch bei dem Versuch des Druckausgleichs nicht nach, raten die Experten einen Arzt hinzuzuziehen, denn möglicherweise drohen eine chronische Mittelohrentzündung oder anhaltende Hörstörungen.
Belüftungsstörung der Ohrtrompete oft Ursache
Stetiger Ohrendruck ist als Hinweis auf eine Belüftungsstörung der Ohrtrompete zu verstehen, welche ihrerseits auf verschiedene Ursachen zurückgehen kann. "Schwillt beispielsweise die Schleimhaut im Inneren der Ohrtrompete aufgrund einer Entzündung an, wird der Belüftungsmechanismus beeinträchtigt. Begleitsymptome sind hier oftmals Ohrensausen und Ohrenschmerzen." Auch durch Sekret kann "die Ohrtrompete zum Beispiel bei einem Schnupfen verschlossen werden". Um den Druckausgleich wieder zu ermöglichen, bieten ich laut Aussage der Experten zum Beispiel Nasenspülungen an. Im Zweifelsfall könne auch eine Ballondilatation beim Arzt helfen.
Ballondilatation als letzte Option?
Die Ballondilatation ist allerdings erst in Betracht zu ziehen, nachdem die übrigen Behandlungsmöglichkeiten erfolglos blieben, da hierfür ein Eingriff unter Narkose notwendig wird. Durch das Einführen und anschließende Aufpusten eines winzigen Ballons erfolgt eine Dehnung beziehungsweise Weitung der Ohrtrompete. Anschließend normalisiere sich nicht nur der Ohrendruck, sondern auch das Hörvermögen werde in vielen Fällen wieder hergestellt, so die Mitteilung der „dpa“. Der Behandlungserfolg sei in der Regel jedoch erst nach einigen Wochen feststellbar, da die Ohrtrompete anfangs noch etwas angeschwollen bleibe. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.