Ebola: Schulen in Guinea nach sieben Monaten wieder geöffnet
20.01.2015
Im westafrikanischen Guinea hat für Millionen Schüler und Studenten nach siebenmonatiger Zwangspause der Unterricht wieder begonnen. Die Schulen und Universitäten waren aus Furcht vor der Verbreitung von Ebola geschlossen worden. Positive Nachrichten kommen auch aus Mali. Dort wurde die Seuche offiziell für beendet erklärt.
Schüler mussten ihre Temperatur messen lassen
In Guinea hat für Millionen Schüler und Studenten nach einer monatelangen Zwangspause wegen Ebola der Unterricht wieder begonnen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Schulen und Universitäten des westafrikanischen Landes waren rund sieben Monate lang aus Angst vor einer Verbreitung der tödlichen Infektionskrankheit geschlossen gewesen. Hunderttausende Schüler mussten sich an neu eingerichteten Desinfektionsstellen die Hände waschen und ihre Temperatur messen lassen, bevor sie wieder in die Klassenzimmer konnten. Dafür hatte das Ebola-Zentrum des Landes rund 20.000 Infrarot-Thermometer an die Schulen verteilt. Fieber ist eines der ersten Ebola-Symptome nach einer Infektion.
Noch immer haben viele Angst vor Ebola
Allein die 8.800 Grundschulen in Guinea zählen rund 1,7 Millionen Schüler. Wie es hieß, blieben am Montag jedoch noch viele zu Hause, sei es aus Furcht vor Ebola oder weil manche noch nicht von der Wiedereröffnung wussten. Die Situation sei immer noch beunruhigend, sagte eine Mutter an der Safia-Schule in Guineas Hauptstadt Conakry der Agentur zufolge. „Ich habe meine beiden Kinder heute hergebracht, aber ganz ehrlich, ich habe Angst“, so Mariam Bah. Eine Expertin vom Kinderhilfswerk Unicef schätzte, dass am Montag vielleicht nur etwa 30 Prozent der Schüler gekommen seien. Dennoch zeigte sie sich zuversichtlich, dass in spätestens zwei Wochen alle wieder zur Schule kommen würden.
Positive Nachrichten aus Mali
Letzte Woche hatte man sich in Guinea entschieden, die Schulen wieder zu öffnen, nachdem die Zahl der Ebola-Neuinfektionen zurückgegangen war. Im vergangenen Jahr hatten die Schulen am 30.Juni für die Sommerferien geschlossen, dann aber im Oktober wegen Ebola nicht wieder geöffnet. Bisher sind in Guinea über 1.800 Menschen an dem gefährlichen Virus gestorben. Auch aus einem weiteren Land Westafrikas kamen gute Nachrichten: Die Ebola-Epidemie in Mali ist zu Ende wurde kürzlich bekannt gegeben. Der Gesundheitsminister des Landes, dass nicht zu den stark von der Seuche betroffenen Ländern zählt, hatte mitgeteilt, dass es 42 Tage lang keinen neuen Erkrankungsfall mehr gegeben habe.
Schulen in Sierra Leone bleiben geschlossen
In Liberia, dass zu den schwer betroffenen Ländern gehört, sollen die Schulen wegen der Fortschritte im Kampf gegen die Epidemie im Februar wieder öffnen. Nur das derzeit am schlimmsten von der Seuche betroffene Sierra Leone will sie zunächst weiter geschlossen halten. In den drei am stärksten betroffenen Ländern – Guinea, Liberia und Sierra Leone – stieg die Zahl der Ebola-Opfer unterdessen weiter an. Einer Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Montagabend zufolge starben dort bislang insgesamt mindestens 8.594 Menschen an Ebola – das waren 126 mehr als noch drei Tage zuvor. Die Zahl der bei der Organisation registrierten Infektionen stieg auf 21.614. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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