Ebola-Epidemie in Mali ist zu Ende
19.01.2015
Die Ebola-Epidemie im westafrikanischen Mali ist offiziell für beendet erklärt worden. Wie der Gesundheitsminister des Landes mitteilte, war 42 Tage lang kein neuer Erkrankungsfall mehr aufgetreten. In anderen Ländern ist die gefährliche Infektionskrankheit aber trotz positiver Entwicklungen noch nicht gestoppt.
Ebola-Seuche in Mali offiziell beendet
Im westafrikanischen Mali ist die Ebola-Epidemie einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zufolge offiziell für beendet erklärt worden. Wie der malische Gesundheitsminister Ousmane Koné am Sonntag in Bamako erklärte, sei dies möglich, da nun 42 Tage lang keine neuen Fälle der Erkrankung gemeldet worden seien. Den Angaben zufolge bestätigte der für die Bekämpfung von Ebola in Mali zuständige UN-Vertreter Ibrahim Soce Fall das Ende der Epidemie. Insgesamt waren in Mali sieben Menschen an Ebola gestorben.
Minister dankte für die „wochenlange intensive Arbeit“
In einer Erklärung von Koné, die im Fernsehen übertragen wurde, hieß es, er rufe für Mali das „Ende der Ebola-Epidemie“ aus. Er dankte zwar den Behörden und Pflegekräften für ihre „wochenlange intensive Arbeit“, rief jedoch gleichzeitig dazu auf, die strengen Hygienestandards und Schutzmaßnahmen weiterhin zu beachten. Laut Angaben des Ministers wurde Anfang Dezember der letzte wegen Ebola behandelte Patient negativ auf das Virus getestet. Unabhängig von der Regierung erklärte auch der UN-Vertreter Fall, dass Mali die Ebola-Epidemie „hinter sich gelassen“ habe. Dabei halte sich das Land streng an die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wie es heißt, sind demnach zwei Inkubationsperioden von 21 Tagen ohne neue Fälle von Ebola nötig, damit ein Land als von der Epidemie befreit betrachtet werden kann.
Hochansteckende Viruserkrankung
Bei Ebola handelt es sich um eine gefährliche Viruserkrankung, die hochansteckend ist, sobald sich typische Ebola-Symptome wie Fieber, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall zeigen. Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Daher sind auch Pflegekräfte besonders gefährdet. Die westafrikanischen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea sind am stärksten von der jüngsten Epidemie betroffen. Wie die WHO am Donnerstag mitgeteilt hat, geht auch dort die Zahl der Neuinfektionen deutlich zurück. WHO-Sprecher Tarik Jasarevic sprach in dem Zusammenhang von einem „ersten optimistischen Signal“. Vor allem in Liberia ist die Zahl der Neuinfektionen stark gesunken, wie kürzlich unter der Schlagzeile: „Ebola: Erster Optimismus in Liberia“ berichtet wurde.
Seuche hat bereits über 8.400 Menschen das Leben gekostet
Am Montag sollen in Guinea wegen der verbesserten Lage die Schulen und Universitäten mit fast viermonatiger Verspätung wieder öffnen. In Liberia, wo die Schulen seit Ende Juli 2014 geschlossen sind, ist der Start für den 2. Februar vorgesehen. Jüngsten Angaben der WHO zufolge starben mittlerweile über 8.400 Menschen an Ebola, fast 21.300 Menschen infizierten sich. So gut wie alle Todesopfer waren in den am stärksten von der Seuche betroffenen Länder Sierra Leone, Liberia und Guinea zu beklagen. Gegen die Krankheit gibt es trotz intensiver Forschung noch immer kein Heilmittel oder einen zugelassenen Impfstoff. In den kommenden Wochen sollen aber in den Epidemie-Gebieten große Impfstoff-Studien anlaufen. (ad)
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