Gröhe legt Zehn-Punkte-Plan gegen Klinik-Keime vor
23.03.2015
Bis zu 15.000 Menschen sterben jedes Jahr in deutschen Kliniken, nachdem sie sich dort mit multiresistenten Keimen infizierten. Mit einem Zehn-Punkte-Plan sagt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den gefährlichen Klinik-Keimen nun den Kampf an.
Zehn-Punkte-Plan gegen multiresistente Keime
Einem Bericht zufolge will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mit einem Zehn-Punkte-Plan gegen multiresistente Keime in Krankenhäusern vorgehen. So berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am Montag unter Berufung auf ein internes Papier des Ministeriums, dass Gröhe unter anderem das Robert-Koch-Institut (RKI) stärker in die Kontrolle der Kliniken einbeziehen will. Zudem hieß es darin, dass geprüft werden müsse, ob Patienten vor Krankenhausaufenthalten einem Test auf multiresistente Keime unterzogen werden könnten.
Jährlich bis zu 15.000 Tote durch Klinik-Keime
Laut der SZ will der Gesundheitsminister außerdem die Meldepflichten bei besonders gefährlichen Keimen verschärfen und die Informationsmöglichkeiten für Patienten verbessern. Demnach soll es für Ärzte und Pflegepersonal verpflichtende Fortbildungen geben. In Deutschland sterben dem Papier zufolge jedes Jahr zwischen 12.000 und 15.000 Menschen in Kliniken, weil sie sich dort mit multiresistenten Keimen infizierten. Wie es heißt, gehen die Experten im Gesundheitsministerium davon aus, dass sich das Problem künftig noch verschärfen wird.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet
Gründe dafür seien laut dem Bericht die zunehmend älteren und damit anfälligeren Patienten, die steigende Zahl komplizierter Eingriffe sowie die zunehmende Zahl gefährlicher Erreger. In die Schlagzeilen gerieten in den vergangenen Monaten Kliniken in Kiel und Hamburg, in denen multiresistente Keime festgestellt wurden. Solche Keime müssen nicht zum Tode führen, doch vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem – also bei vielen Patienten in Krankenhäusern – besteht erhöhte Gefahr. Eine Infektion kann bei Patienten beispielsweise Symptome wie Entzündungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen oder eine Blutvergiftung auslösen. (ad)
>Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
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