Maßgeschneidert: 12 Millionen Rezepturen für Patienten hergestellt
12.04.2015
Die öffentlichen Apotheken in Deutschland haben im vergangenen Jahr zwölf Millionen Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung(GKV) hergestellt. Solche Rezepturarzneimittel seien „eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln“, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer.
„In vielen Fällen unersetzlich“
Die öffentlichen Apotheken in Deutschland haben im Jahr 2014 rund 12 Millionen Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Dies ermittelte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) durch die Auswertung von Verordnungen, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) nun bekannt gegeben hat. „Insgesamt dürfte die Zahl sogar noch deutlich höher liegen, weil Rezepturen für Privatversicherte oder auf direkte Nachfrage gar nicht erfasst werden. Das zeigt: Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln“, erklärte Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des DAPI und Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) in einer Mitteilung. „Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt.“
Jede Apotheke kann individuelle Rezepturen herstellen
Den Angaben zufolge entfiel der Großteil der 12 Millionen maßgefertigten Medikamente für gesetzlich Versicherte im vergangenen Jahr auf sogenannte „allgemeine Rezepturen“ (7,5 Millionen Arzneimittel), beispielsweise Kapseln oder Salben. Alle Apotheken können solche allgemeinen Rezepturen individuell für den Patienten herstellen. Grundlage ist die Verschreibung eines Arztes. Allerdings werden sogenannte Spezialrezepturen wie etwa für Heroinersatz- oder Krebs-Therapie und auch die parenterale (unter Umgehung des Darms) Ernährung davon abgegrenzt. Darüber hinaus ist bei den Spezialrezepturen davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlich hergestellten Rezepturen über den erfassten Werten liegt.
Anforderungen in den letzten Jahren gestiegen
In den letzten Jahren sind sie Anforderungen an die Herstellung von Rezepturarzneimitteln gestiegen. Seit 2012 ist zum Beispiel unter anderem vorgeschrieben, dass der Apotheker bei jeder einzelnen Rezeptur die Plausibilität der Verordnung überprüfen und dokumentieren muss. 2013 lag die Zahl der hergestellten Rezepturarzneimittel bei mehr als zwölf Millionen. Im Jahr davor waren es sogar über 13 Millionen Rezepturen und 2009 stellten die öffentlichen Apotheken noch mehr als 16 Millionen Rezepturen her. (ad)
>Bild: FotoHiero / pixelio.de
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