Eine geschwächte Immunabwehr begünstigt Warzen: Das kann helfen
Nicht wenige Menschen leiden wiederkehrend unter Warzen. Zwar bereiten die Wucherungen auf der Haut meist keine Schmerzen oder Beschwerden, wenn sie nicht an Stellen entstehen, die Reibungen verursachen, dennoch schämen sich die meisten und empfinden Warzen als unangenehm. Verantwortlich für die Entstehung sind Viren- aber auch andere Faktoren sind mit ursächlich.
Wie entstehen Warzen auf der Haut?
Die Verursacher von Warzen sind Viren, die sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Es gibt ungefähr 150 Unterarten, von denen etwa 10 Warzen verursachen. Durch Kontakt- beziehungsweise Schmierinfektion der Haut ist zunächst nur die oberste Hautschicht betroffen. Durch Vermehrung in den Zellkernen wird das Virus auch in die unteren Hautzellschichten übertragen. Der Zeitraum zwischen Ansteckung und Entstehung der Warzen kann Wochen bis Monate betragen.
Sehr häufig infizieren sich Betroffene in Schwimmbädern, in denen ein bereits infizierter Mensch die Viren leicht verteilen kann. Professor Ulrike Wieland von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie berichtet: „Ein Schwimmbadbesucher mit einer Fußwarze duscht, bewegt sich barfuß am Beckenrand, lässt sich auf der Sitzbank nieder. Überall auf den rutschhemmenden, rauen Böden bleiben seine Viren haften. Der nächste Besucher tritt hinein. Hat er einen feinen Hautriss an der Fußsohle, dann hat er sich im Nu infiziert.“ Neben kleinen Hautverletzungen ist die Haut auch dort gefährdet, wo sie bereits durch ein Ekzem oder einen Pilzbefall vorgeschädigt ist.
An den Füssen ist eine Warze oft besonders unangenehm, da das gesamte Körpergewicht auf diese drückt. „Sie wächst nach innen und bildet einen dornförmigen Fortsatz. Er kann bis ins Fettgewebe reichen und zu Schmerzen führen“, erklärt Professor Gerd Gross, Dermatologe am Universitätsklinikum Rostock.
Warzen können vereinzelt oder auch beetartig auf der Haut auftreten. Zu den häufigsten Warzenarten gehören Vulgäre Warzen, auch als „gewöhnliche Warzen“ bezeichnet, Feigwarzen, Fußsohlenwarzen, Flachwarzen, Pinselwarzen und Alterswarzen.
Therapie gegen Warzen in der Schulmedizin
Warzen sind harmlos und verschwinden manchmal sogar von alleine. Jedoch erfordert dies bei vielen Menschen aufgrund ihrer geringen Immunabwehr gehen das Virus viel Geduld. „Ihr Immunsystem erkennt es erst nach einer unterschiedlich langen Verzögerung“, berichtet Gross. Nach Monaten oder Jahren entsteht eine Entzündung, die zum Abheilen der Warze führen kann.
Der Gang zum Facharzt ist dennoch ratsam, um andere Hautkrankheiten auszuschließen. Möchten Betroffene nicht abwarten bis die Warze von alleine verschwindet, wobei dies auch nicht immer der Fall ist, wird der Facharzt in der Regel eine Therapie mit Salicyl- oder Milchsäure verordnen, um den großen Hornanteil des Warzengewebes aufzuweichen und zu entfernen. Warzenpflaster haben eine ähnliches Wirkprinzip. Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände in Berlin erläutert: „Die umliegende Haut sollte durch das Auftragen von Zinkpaste oder Vaseline geschützt werden“.
Professor Gross rät nach dreitägiger Behandlung mit dem aufweichenden Mittel zu täglichen Fußbädern in einer antiseptischen Lösung oder in Salzwasser. Wird dies über zwei bis vier Wochen angewendet, verschwindet die Warze manchmal von allein. Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann die Warze vom Facharzt chirurgisch entfernt werden. Als weitere Therapien kommen Kälte- und Lasertherapien oder die Behandlung mit einem Immunmodulator der in Frage. Die vollständige Entfernung der Warze steht im Vordergrund, da sich aus „Rückständen“ von infiziertem Gewebe in der Tiefe gefährliche Knoten und Zysten bilden können.
Warzenbekämpfung mit Hausmitteln und Naturheilverfahren
Es gibt viele pflanzliche Hausmittel, die zur Bekämpfung von Warzen eingesetzt werden können. Dazu zählt beispielsweise Rizinus-Öl. Die betroffenen Hautstellen im Gesicht und an den Händen sollten mehrmals täglich mit dem Öl eingerieben werden, so dass sich die Warzen langsam zurückbilden und verschwinden.
Ein weiteres Hausmittel gegen Warzen ist der Saft des Schöllkrautblattes. Zerreibt man die gewaschenen Blätter mit Stengel zwischen en Fingern und reibt damit die betroffenen Hautpartien ein, sollen sich die Waren ebenfalls zurückbilden. Auch eine selbsthergestellte Creme aus 10 ml Schöllkraut-Urtinkzur aus der Apotheke und 100g herkömmlicher, gutverträglicher Hautcreme kann bei dreimal täglicher Anwendung gegen die Warzen wirken.
Wolfsmilch, naturreines Teebaumöl, Schwedenbitterauflagen und Ringelblumensalbe gelten ebenfalls als Hausmittel zur Bekämpfung von Warzen. In der Homöopathie kann Antimonium crudum bei breiten hornigen Warzen, die an den Fußsohlen auftreten und von Schwielen begleitet sind, eingesetzt werden.
Vorbeugen gegen Warzen
Da die Entstehung von Warzen durch ein Virus ausgelöst wird, können nur bedingt vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Humane Papillomviren sind derartig resistent, dass sie mit den üblichen Desinfektionsmitteln kaum beseitigt werden können. Deshalb raten Experten dazu, an besonders gefährdeten Orten, wie beispielsweise in Schwimmbädern, eigene Vorkehrungen zu treffen. Dazu zählen das Tragen von Badeschlappen und die Verwendung eigener Handtücher, die nach dem Bäder- oder Saunabesuch bei 90 Grad gewaschen werden. (sb)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.