Nach der Schließung der City BKK: Elf Krankenkassen mit Zusatzbeitrag
01.07.2011
Seit heute ist die gesetzliche Krankenkasse City BKK geschlossen. In einer Übergangsphase sind die letzten Versicherten, die noch keine Krankenkasse gefunden haben, krankenversichert. Die neue Kasse muss dann rückwirkend zum 1.7.2011 krankenversichern. Seit der Schließung erheben nur noch 11 von 167 Krankenkassen einen Zusatzbeitrag zusätzlich zu den regulären Beiträgen.
Heute schließt die City BKK ihre Tore. Noch zum Jahresbeginn verlangten 13 Kassen einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern. Die City BKK hatte zuletzt den zusätzlichen Obolus auf satte 15 Euro angehoben. Die Kasse kämpfte verzweifelt gegen die finanzielle Insolvenz. Die Zusatzbeiträge sollten der angeschlagenen Kasse unter die Arme greifen. Doch anscheinend ist genau das Gegenteil passiert: Erhebt eine gesetzliche Krankenkasse einen Zusatzbeitrag, so können die Versicherten von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch haben. Gerade die jungen und agilen Mitglieder haben daraufhin die Kasse gewechselt. Geblieben sie die älteren und chronisch Kranken, die oftmals mehr Ausgaben als Einnahmen bescheren. Dieser Kurs musste unweigerlich in die Pleite führen.
Aus diesem Dilemma hat anscheinend auch die E.ON BKK gelernt. Ebenfalls zum ersten Juli 2011 wird die Betriebskasse keinen Zusatzbeitrag von seinen Versicherten verlangen. Von Seiten der Kassenspitzen hieß es, dass ein zusätzlicher Beitrag nicht mehr von Nöten sei, da sich die Finanzen in den letzten Monaten positiv entwickelt hätten. Mit sofortiger Wirkung wolle man nun den Zusatzbeitrag auflösen. Unbestätigt aber offensichtlich ist, dass die Erhebung vin Zusatzbeiträgen für Krankenkassen besonders unattraktiv sind. Denn solange die Mehrheit der Kassen einen solchen Pauschalbeitrag nicht erheben, führt die Erhebung zu einem regelrechten Mitgliederschwund. Zudem weigern sich eine Vielzahl der Verbliebenen den Zusatzbeitrag zu begleichen. Denn diese wird nicht automatisch mit der Gehaltsabrechnung abgezogen, sondern muss gesondert meist monatlich überwiesen werden.
Krankenversicherung für City BKK gesichert
Da rund 39.000 Menschen trotz Schließung noch keine Krankenkasse gefunden haben, bleibt die „City BKK in Abwicklung“ bis spätestens zum Herbst diesen Jahres erhalten. Bis dahin werden alle Gesundheitskosten wie Arztbesuche, Klinikaufenthalte, Krankentransporte oder Arzneimittel beglichen. Die Betroffenen sollten daher ihre Krankenkassenkarte behalten, bis sie eine neue Kasse gefunden haben. Wer bis zum 15. Juli noch keine Kasse gefunden hat, für den muss der Arbeitgeber eine neue Kasse suchen. Damit entfällt allerdings auch das Wahlrecht des Versicherten. Aus diesem Grund rief die Vorsitzende des Spitzenverbandes der Krankenkassen, Doris Pfeiffer dazu auf, sich schnellstens eine neue gesetzliche Krankenversicherung zu suchen, um eine adäquate Kasse aussuchen zu können.
Krankenkassen mit Zusatzbeitrag
Auffällig bleibt, dass besonders viele Betriebskrankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben. Hier eine Übersicht: BKK advita (8 Euro pro Monat) BKK für Heilberufe (10 Euro pro Monat), BKK Hoesch (15 Euro pro Monat) BKK Phoenix (8 Euro pro Monat), BKK Publik – Partner der BKK Salzgitter 8 Euro Pro Monat, Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK (8 Euro pro Monat), Deutsche BKK (8 Euro pro Monat), BKK Gesundheit (8 Euro pro Monat) KKH Allianz und (8 Euro pro Monat). (sb)
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Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
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