Angst vor Krebs – Fast jeder Zweite geht nicht zur Vorsorge
02.12.2014
Obwohl über zwei Drittel der Deutschen Angst vor Krebs haben, geht fast jeder Zweite nicht zur Vorsorge. Dies geht aus einer Studie der DAK-Gesundheit hervor. Allerdings bewertete der Großteil der Befragten ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand sehr positiv.
Angst vor Krebs am größten
Noch immer ist Krebs der größte Angstmacher der Deutschen, wenn es um die Gesundheit geht. Über Zweidrittel (69 Prozent) fürchten sich vor einer Tumorerkrankung. Insbesondere bei den 30- bis 44-Jährigen ist die Sorge mit 76 Prozent groß. Doch trotzdem geht in dieser Altersgruppe fast jeder Zweite nicht zur Vorsorgeuntersuchung. Dies geht aus einer aktuellen und repräsentativen Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor. Das Forsa-Institut untersucht für die Kasse bereits seit 2010 jeweils im November die Angst der Deutschen vor Krankheiten.
Furcht vor zahlreichen Krankheiten
Bundesweit wurden dafür aktuell 5.400 Frauen und Männer befragt. Mit 69 Prozent gab es bei der Angst vor Krebs im Vergleich zum Jahr zuvor einen leichten Anstieg. Nach einem bösartigen Tumor fürchten sich die Bürger am meisten vor Alzheimer und Demenz (49 Prozent), ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. 45 Prozent der Deutschen haben Angst vor einem Unfall mit Verletzungen. Danach folgen die Sorgen wegen einem Schlaganfall (47 Prozent) und Herzinfarkt (40 Prozent). Mit 32 Prozent fürchten sich zudem viele Menschen vor einer schweren Virus-Epidemie, wie etwa Ebola. Danach folgen die Furcht vor psychischen Erkrankungen (28 Prozent), wie beispielsweise Depressionen und vor schweren Lungenerkrankungen (22 Prozent). Platz neun und zehn nehmen Diabetes (16 Prozent) und Geschlechtskrankheiten (11 Prozent) wie etwa Aids, ein.
Viele nutzen die Krebs-Vorsorgeuntersuchungen nicht
Obwohl sich so viele Menschen vor Tumorerkrankungen fürchten, gehen doch nur 56 Prozent der 30- bis 44-Jährigen zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Zwar nutzen 69 Prozent der Frauen das kostenlose Angebot, doch nur 45 Prozent der Männer. Und das obwohl durch die Früherkennung viele Leben gerettet werden könnten. So sind etwa Hautkrebs oder Darmkrebs, falls frühzeitig diagnostiziert, gut behandelbar. Dieter Carius von der DAK-Gesundheit erklärte: „Jeder vierte Deutsche stirbt an Krebs.“ Er mahnte: „Es ist und bleibt eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Gesundheitssystem, die Teilnahme an der Krebsvorsorge zu steigern. Gerade Männer kümmern sich lieber um den Zustand ihres Autos als um die eigene Gesundheit.“
Ältere haben andere Ängste
Die jeweiligen Ängste vor Krankheiten sind in den verschiedenen Altersgruppen sehr unterschiedlich. So folgt etwa bei den über 60-Jährigen nach dem Krebs die Sorge vor Demenz und Alzheimer. Von den Befragten fürchten dreiviertel diese Krankheit, da sie bislang nicht heilbar ist. Zudem kennt fast jeder Zweite einen Krankheitsfall von Demenz oder Alzheimer in der Familie oder im Freundeskreis. Ihren aktuellen Gesundheitszustand schätzen insgesamt 88 Prozent der Deutschen als gut beziehungsweise sehr gut ein. Dabei bewerteten die Menschen in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern ihren Gesundheitszustand als besonders gut. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.