Rückenlage bei Bandscheibenvorfall
21.06.2012
Bei Anzeichen auf einen Bandscheibenvorfall sollten sich Betroffene am besten sofort hinlegen, um die Wirbelsäule zu entlasten. In Rückenlage mit hochgelagerten Beinen entspannt sich die verkrampfte Muskulatur und die Wirbelsäule wird entlastet. So lassen die akuten Rückschmerzen meist ein wenig nach, doch ein Besuch beim Arzt bleibt den Betroffenen in der Regel nicht erspart.
Bei einem Bandscheibenvorfall verschreiben die meisten Ärzte eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Physiotherapie, wobei Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ auch zur Einnahme von Schmerzmitteln rät. Die Schmerzmittel sollen die sogenannte Schonhaltung (Fehlhaltung aufgrund der Schmerzen) und das Verkrampfen weiterer Muskelgruppen im Umfeld des Bandscheibenvorfalls verhindern. Damit werde eine Verschlechterung des Bandscheibenvorfalls vermieden und die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung steigen, erläutertet Beil.
Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle typisch für Bandscheibenvorfälle
Als typische Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls gelten plötzliche Rückenschmerzen, die bis in die Arme und Beine ausstrahlen können, Taubheitsgefühle in dem Versorgungsgebiet der eingeklemmten Nervenbahnen und in schweren Fällen Lähmungserscheinungen. Bei entsprechenden Hinweisen sollten sich Betroffene am besten auf den Rücken legen und die Beine mit Hilfe eines Kissens hochlagern. So wird die Wirbelsäule entlastet und die verkrampfte Muskulatur kann sich entspannen. Außerdem sollte möglichst zeitnah ein Arzt konsultiert werden, der eine gezielte Therapie des Bandscheibenvorfalls einleitet. Hier reicht laut Curt Beil meist eine konservative Behandlung mit Medikamenten und Physiotherapie, um die Patienten von ihren Beschwerden zu befreien. Nach einem Behandlungszeitraum von zwei bis drei Wochen seien die Patienten in der Regel wieder genesen.
Alternative Behandlung und Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls
Die Naturheilkunde bietet ebenfalls Möglichkeiten zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls, wobei mit Methoden wie medizinischen Massagen, Akupunktur-Massagen, aber auch Ernährungstherapien gegen die Beschwerden vorgegangen wird. Zudem setzen einige naturheilkundlichen Therapeuten bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls auf Schüssler Salze. Wie bei vielen anderen Erkrankungen gilt jedoch bei Bandscheibenvorfällen, dass der Vorbeugung eine deutlich höhere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Der ausgewogene Wechsel von Be- und Entlastung ist für die Wirbelsäule besonders wichtig. Übergewicht sollte vermieden und der Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet sein. Die richtigen Büromöbel und die korrekte Einstellung des Bürostuhls könnten laut Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin viele Rückenbeschwerden der Bürobeschäftigten vermeiden. Eine falsche Sitzhaltung am Arbeitsplatz äußert sich der BAuA zufolge meist schon bevor ein akuter Bandscheibenvorfall auftritt in Symptomen wie Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schmerzen in den Extremitäten. (fp)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.