Anzeichen auf Eisenmangel sollte ärztlich überprüft werden
06.02.2014
Eisenmangel kann auf durchaus ernsthafte Ursachen zurückgehen und sollte daher dringend ärztlich untersucht werden. Von einer Eigentherapie mit Eisen-Ergänzungspräparaten rät das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) dringend ab. Dies könne schlimmstenfalls zu erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit führen.
Laut Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigen etwa zehnt Prozent der Frauen in Deutschland und drei Prozent der Männer einen Eisenmangel. Die Betroffenen haben Beschwerden wie Veränderungen des Hautbildes, brüchige Haaren und Nägel, chronische Müdigkeit, Eingerissene Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden) und Schwindel. Mitunter entwickelt sich aufgrund des Eisenmangels auch eine Blutarmut, da Eisen eine wesentliche Rolle bei der Blutbildung spielt. Diese sogenannte Eisenmangelanämie wird durch eine zu geringe Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes und einen entsprechenden Sauerstoffmangel im Organismus gekennzeichnet. Mögliche Folgen sind Kopfschmerzen, Sehstörungen, Ohrensausen, kurzfristige Bewusstlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Keine Eigentherapie mit Eisen-Ergänzungspräparaten
Wer typische Anzeichen eines Eisenmangels aufweist, sollte dem BVL zufolge möglichst zeitnah einen Arzt konsultieren, um die Ursachen der Beschwerden zu ermitteln. Hier kann anschließend auch eine Therapie mit Eisenpräparaten angebracht sein. Doch von der Selbstbehandlung mit Eisen-Ergänzungspräparaten raten die Fachleute dringend ab. „Eine zu hohe Eisenzufuhr kann erhebliche gesundheitliche Folgen zeitigen“, zitiert die Nachrichtenagentur „dpa“ die Aussage der BVL-Expertin Evelyn Breitweg-Lehmann. So könne eine Eisenüberschuss nicht nur Symptome wie Magenschmerzen auslösen, sondern werde auch mit einem erhöhten Krebsrisiko insbesondere für Darmkrebs in Verbindung gebracht. Durch eine exakte Bestimmung der Eisenblutwerte vor Einnahme der Eisenpräparate, lassen sich hier gesundheitliche Risiken vermeiden.
Vitamin C hilft bei der Eisenverwertung
Insgesamt ist die Bevölkerung in Deutschland laut Angaben des BVL relativ gut mit Eisen versorgt. In der Regel werde über die Ernährung ausreichend Eisen aufgenommen. Hierbei seien vor allem Fleisch und Nüsse als gute Eisenlieferanten bekannt. Eine zu hohe Eisenaufnahme über die Nahrung ist dabei laut Aussage der BVL-Expertin normalerweise nicht zu befürchten. Im Fleisch sei das enthaltene Eisen-II für den Organismus besonders leicht verwertbar und biete daher eine gute Eisenversorgung. Das beispielsweise in Gemüse vorliegende Eisen-III könne indes nur schwerer aufgenommen werden, wobei jedoch ein einfacher Trick Abhilfe schafft. Ein wenig Vitamin C zum Essen „macht aus Eisen-III Eisen-II“, so Breitweg-Lehmann. Ein Glas Orangensaft zu Gemüsegerichten, Zitrone im Salatdressing oder auch Paprika im Salat seien daher an dieser Stelle empfehlenswert.
Eisenwerte ärztlich kontrollieren lassen
Frauen sind insgesamt deutlich häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer. Insbesondere bei jüngeren Frauen können zudem stärkere Regelblutungen einen erhöhten Eisenbedarf beziehungsweise gegebenenfalls einen entsprechenden Eisenmangel zur Folge haben. Jungen Frauen, die zudem noch wenig Fleisch essen, wird daher von der BVL-Expertin empfohlen, ihre Eisenwerte mindestens einmal jährlich ärztlich überprüfen zu lassen. Ob die Einnahme von Eisenpräparaten angebracht ist, könne im Anschluss entschieden werden. Die prophylaktische Einnahme eisenhaltiger Nahrungsergänzungsmittel ist laut Aussage der Experten jedoch nicht empfehlenswert, insbesondere wenn zuvor kein Arzt konsultiert wurde. Bevor spezielle Eisenpräparate Anwendungen finden, wird in der Naturheilkunde meist auf bewährte Hausmittel bei Eisenmangelzurückgegriffen. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.