Berliner Giftnotruf: Anfragen nehmen zu
27.04.2014
Beim Berliner Giftnotruf an der Charité nehmen die Anfragen zu. Rund 44.000 Menschen suchten dort im vergangenen Jahr Hilfe. Beim größten Teil der Anrufe gehe es um Kleinkinder, die versehentlich Dinge getrunken oder geschluckt haben, die gefährlich sein können.
Zwei Drittel der Anrufe wegen Kleinkindern
Der „Giftnotruf Berlin“ an der Charité wird immer beliebter. Rund 44.000 Menschen suchten dort im vergangenen Jahr Hilfe. Dies sind rund 4.000 mehr als im Jahr 2008, wie die Ärztin und kommissarische Leiterin des Notrufs, Daniela Acquarone, mitteilte. Der Beratungsbedarf steige ständig an. Bei zwei Dritteln der Anrufe würde es um Kleinkinder gehen. Diese hätten häufig versehentlich Haushaltschemikalien, wie etwa Spülmittel getrunken. Besorgte Anrufe, weil Kinder Medikamente schluckten, stehen an zweiter Stelle. Außerdem gebe es viele Nachfragen, weil Kinder draußen Beeren gefunden und in den Mund gesteckt haben.
Viele Anrufe auch in der Pilzsaison
Während der Pilzsaison wird der Notruf zudem mit Anfragen von Pilzsammlern überhäuft. Auch wenn es in den vergangen Jahren keine Todesfälle gegeben habe, so meldeten sich doch immer wieder unerfahrene Sammler, die bei den Fachleuten über Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall klagen. Wie Daniela Acquarone im vergangenen Jahr mitteilte, gebe es im Schnitt in jeder Saison etwa 400 Anfragen. Sie meinte damals: „Viele Leute, die Pilze sammeln, sind nicht wirklich pilzkundig, so dass die Gefahr von Verwechslungen besteht.“
Täglich rund um die Uhr erreichbar
Der Berliner Giftnotruf ist unter der Nummer (030)19240 täglich rund um die Uhr für telefonische Notfallberatungen erreichbar. Und dies nicht nur für Menschen aus Berlin und Brandburg. Rund zwei Drittel der Anrufe kommen von außerhalb der beiden Bundesländer. Hilfe kann auch eine App geben, die im vergangenen Jahr vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorgestellt wurde. Diese liefert unter anderem Informationen zu Vergiftungssymptomen sowie zur Soforthilfe und gibt darüber hinaus Tipps, wie Vergiftungsunfälle von vornherein vermieden werden können. (ad)
Bildnachweis: Bild: Sabine Menge / pixelio.de
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