Studie: Nach Schreck neigen Autofahrer zum Rasen
16.08.2014
Sind Autofahrer nach einem Beinahe-Unfall nochmal mit dem Schrecken davon gekommen, neigen sie im Anschluss zum Rasen. Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, führen Angst oder Ärger bei Autofahrern nicht dazu, vorsichtiger, sondern wesentlich schneller zu fahren.
Autofahrer drücken nach Beinahe-Unfall auf die Tube
Ein Schock soll zwar oft heilsam sein, doch für Autofahrer gilt dies offenbar nicht. Einer aktuellen Studie der Leuphana Universität Lüneburg zufolge drücken sie nach einem Beinahe-Unfall häufig erst recht auf die Tube, wie verschiedene Medien berichten. Ängste verändern demnach das Fahrverhalten zum Negativen. So fahren Autofahrer nach einem Beinahe-Crash nur kurzfristig langsamer, beschleunigen jedoch kurze Zeit später wieder und überschreiten dabei oft sogar das Tempolimit. Dies zeigte sich in einem Fahrsimulator-Versuch mit 79 Probanden.
Fahrer bleiben in Gedanken bei Gefahrensituation
Der Studie zufolge fahren sie außerdem auch insgesamt unberechenbarer und lenkten etwa besonders abrupt. Diesernegativ veränderte Fahrstil hält dabei für einige Kilometer an. Wie es heißt, überrasche das Ergebnis, weil Menschen nach einem Schock oder einer Angstsituation normalerweise zunächst weniger Risikobereitschaft aufbringen. Die Forscher vermuten als Grund für die trotzdem gefährlichere Fahrweise Unaufmerksamkeit. Demnach bleiben die Fahrer mit ihren Gedanken bei der Gefahrensituation und reagieren nicht angemessen auf den aktuellen Verkehr.
Müdigkeit des Beifahrers kann gefährlich werden
Über eine weitere Gefahr die im Straßenverkehr lauert: „Schlafende Beifahrer wirken ansteckend“ wurde erst kürzlich berichtet. So hatte die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf den renommierten Schlafforscher Jürgen Zulley, Professor für biologische Psychologie an der Universität Regensburg, berichtet, dass sich bei einem schlafenden Beifahrer die Müdigkeit schnell auf den Fahrer überträgt. Sekundenschlaf zählt zu den häufigsten Auslösern für schwere Verkehrsunfälle. Beifahrer sollten also auf längeren Fahrten ebenfalls versuchen, wach zu bleiben. (ad)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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