Bundesausschuss: Versorgung chronischer Krankheiten verbessern
23.08.2014
Rückenschmerzen, Rheuma, Herzschwäche: Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Krankheiten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) will nun beraten, ob zu deren Behandlung spezielle Behandlungsprogramme entwickelt werden können.
Beratungen über vier chronische Krankheiten
Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Krankheiten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) der Spitzenverbände im Gesundheitswesen hat nun beschlossen, Beratungen für die chronischen Krankheiten rheumatoide Arthritis, chronische Herzinsuffizienz, Osteoporose und Rückenschmerzen aufzunehmen und darüber zu beraten, ob dafür strukturierte Behandlungsprogramme (Disease-Management-Programme, DMP) entwickelt werden können. Wie das Ausschussmitglied Regina Klakow-Franck erläuterte, sei die Verbesserung der medizinischen Versorgung durch eine sektorenübergreifende Behandlung das wichtigste Ziel. Es sei jedoch offen, ob alle vier chronischen Krankheiten entsprechende Behandlungsprogramme erhalten.
Nicht nur Medikamente
Bei DMP handelt es sich um systematische Behandlungsprogramme, die unterstützend zur ärztlichen Betreuung arbeiten und die medizinische Versorgung für chronisch Kranke verbessern. Schon seit längerem werden diese bei Erkrankungen wie Asthma, Brustkrebs, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Diabetes Typ 1 und 2 oder Koronare Herzkrankheit eingesetzt. Bei der Therapie chronischer Rückenschmerzen sollten nach Ansicht des Sozialverbandes SoVD künftig unter anderem nicht allein Medikamente, sondern auch weitere Behandlungsformen und Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung stärkere Beachtung finden.
Zwei Millionen Deutsche leiden an Rückenschmerzen
Wie es weiter heißt, werde es bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen darum gehen, durch eine effiziente Aufgabenverteilung zwischen Haus- und Fachärzten verlässliche und rasche Diagnosen sowie eine fachgerechte Behandlung zu ermöglichen. Vermieden werden sollten unnötige Wartezeiten. Angaben des SoVD zufolge leiden in Deutschland rund zwei Millionen Menschen an Rückenschmerzen. Eine entzündliche rheumatische Erkrankung wurde bei weit über 600.000 Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung festgestellt. Der G-BA ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen. (ad)
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