BHs können laut einer Studie das Brustgewebe "ausleiern"
12.04.2013
Die feministische Frauenbewegung warnte schon in den 60er Jahren vor den Büstenhaltern. Sie dienten lediglich zur Schaustellung der weiblichen Brust und erfüllten keinen näheren medizinischen Sinn. Nach rund 15 Jahren intensiver Fachrecherge bestätigt nun ein Sportmediziner diese offenbar vergessene Position.
„Bhs erbringen keinen näheren Sinn und sind darüber hinaus sogar kontraproduktiv“, so das Resümee des Arztes Jean-Denis Rouillon von der Universität der Franche-Comté in Besançon. Am Mittwoch veröffentlichte der Sportarzt seine Studienergebnisse. Etwa 320 Frauen hatte Rouillon im Laufe der Jahre untersucht, vermessen und die gewonnenen Resultate ausgewertet. Ein BH fürt zu einer Bindegewebsschwäche der Brust, so das Studienergebnis.
Abhängig vom BH
Fangen junge Frauen mit dem Tragen von Büstenhaltern an, sobald sich die Brust zu einem weiblichen Busen formt, „wird die natürliche Aufhängung der Brust im Körper der Frau zur Untätigkeit verurteilt“, erklärt der Mediziner. In Folge leiere sprichwörtlich das Brustgewebe aus eine von Frau oft gefürchtete „hängende Brust“ entsteht. Sobald eine solche Situaton entsteht, wird „die Frau vom BH abhängig“, obwohl sie im Ursprung einen BH überhaupt nicht benötigte.
Sportlerin läuft nur noch ohne BH
Zu den Studienteilnehmerinnen gehörte unter anderem die bekannte 28-jährige Läuferin Capucine Vercellotti. In einem kleinen Experiment ließ sich die Sportlerin darauf ein, beim Laufen keinen Sport-BH mehr zu tragen. Viele Frauen tragen vor allem beim Sport BHs, um kein unangenehmes Gefühl beim Laufen zu haben. Doch: "Nach fünf Minuten tat es nicht mehr weh", berichtet Vercelotti. Heute sieht die Situation völlig verändert aus. Wenn sie nun einen Büstenhalter trägt, fühlt sie sich nach eigenen Worten „überhaupt nicht mehr wohl“. Ohne BH falle ihr zum Beispiel „das Atmen viel leichter“.
Resulate noch nicht wissenschaftlich bestätigt
Rouillon selbst will seine Studie-Ergebnisse nicht als das Absolute ansehen. Die Erkenntnisse können nur „vorläufig und nicht abschließend“ gelten. Immerhin haben seine Probandinnen freiwillig an der Testreihe teilgenommen und gelten damit nicht als repräsentativ. Da jede Brust unterschiedlich ist, müsse im Einzelfall die „innere Struktur der Brust analysiert werden“. Hat beispielsweise eine Frau das 45. Lebensjahr überschritten und bereits drei Kinder zur Welt gebracht, könne er nicht einfach dazu anraten, den BH nicht mehr umzulegen. Junge Frauen könnten hingegen versuchen, auf den BH zu verzichten. (gr)
Bild: Peter Smola / pixelio.de
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