Neue Beimischungen in Zigaretten verursachen ein höheres Risko von Blasenkrebs
17.08.2011
Laut einer Studie der Nationalen Krebsinstitut der USA (NCI) wird Blasenkrebs in der Hälfte aller Fälle bei Frauen durch das Rauchen verursacht. Die Wissenschaftler vermuten, dass eine Verstärkung der Beimengung von neuen Zigaretten-Inhaltsstoffen hierfür verantwortlich ist.
Blasenkrebs ist die fünft häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Menschen. Männer haben ein rund drei mal höheres Risiko an einem Blasenkarzinom zu erkranken, als Frauen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 16.000 Neuerkrankungen festgestellt. In den letzten Jahren ist eine gehäufte Blasenkrebsdiagnose auch bei Frauen ersichtlich. In jedem zweiten Fall ist Rauchen dafür ursächlich, wie eine neue Studie ermittelte. US-Forscher sind nun der Frage nachgegangen, warum diese Häufung auftritt, obwohl der Rauchkonsum seit Jahren rückläufig ist. Frühere Studien waren davon ausgegangen, dass bei Frauen in rund 20 bis 30 Prozent Zigarettenkonsum als Ursache feststellbar ist. Tatsächlich sollen es nach Angaben des Nationale Krebsinstitut der USA in etwa 50 Prozent der Fall sein. Die Wissenschaftler vermuten, dass daran die Veränderung der Schadstoffbeimengung von Zigaretten verantwortlich ist.
Auswertung von Daten ermittelte höheres Risiko
Um dieser Frage nachzugehen, analysierten die Mediziner Daten von rund 450.000 Probanden einer amerikanischen Studie zur Thematik „Ernährung und Gesundheit“ aus den Jahren 1995 und 2006. Anhand der Auswertung konnte gemessen werden, dass Rauchen ein weitaus höheres Blasenkrebsrisiko produziert, als bislang angenommen. „Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern das vierfache Risiko, daran zu erkranken“, erklärte Studienleiter Neal Freedman im Fachmagazin des Amerikanischen Ärzteverbandes „JAMA“. Andere Studien haben in der Vergangenheit den Faktor Drei ermittelt.
Zusatzstoffe verursachen höheres Blasenkrebsrisiko
Nach Meinung der Studienautoren könne der signifikante Anstieg in der veränderten Zusammensetzung der Zigaretten liegen. Zwar werden heutzutage immer weniger Teer und Nikotin in Zigaretten vermengt, allerdings habe die Konsistenz des krebserregenden Stoffes „Beta-Naphthylamin“ stark zugenommen. Die Konzentration ist in vielen Marken stark erhöht. Aus dieser Erkenntniss heraus lasse sich auch erklären, warum das Auftreten von Blasentumoren im Durchschnitt unverändert seit 30 Jahren bleibt, obwohl die Zahl der Raucher stark abgenommen hat. Jährlich sterben in den USA etwa 15.000 Menschen an Blasenkarzinomen, bei rund 70.000 Frauen und Männern wird jedes Jahr die Erstdiagnose gestellt.
Blasenkrebs beginnt ohne Schmerzen
Blasenkarzinome werden in der Regel spät diagnostiziert, weil im Frühstadium oftmals keine Beschwerden spürbar sind. Das Hauptanzeichen ist Blut im Urin, der entweder mit bloßem Auge gesehen werden kann oder im Labor nachgewiesen wird. Im Spätstadium verursacht Blasenkrebs Schmerzen beim Wasserlassen, weil entweder ein Harnstau oder ein Nierenstau eintritt. Weitere Beschwerden sind Schmerzen im Bereich der Harnblase oder auch Flankenschmerzen. Die Aussicht auf Genesung hängt entscheidend von der bereist erfolgten Ausdehnung des Tumors bei Behandlungsbeginn ab. (sb)
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Bild: Thorsten Freyer / pixelio.de
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