Cannabis-Konsum der Jugendlichen deutlich zurückgegangen
05.05.2011
Der Cannabis-Konsum bei Jugendlichen in Deutschland geht zurück. Dies berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter Bezug auf eine eigene, repräsentative Studie zum Cannabis-Konsum von Jugendlichen in Köln. Obwohl weniger Jugendliche als in den vergangenen Jahren Cannabis griffen, gab immer noch ein Drittel der Befragten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren an, schon einmal Cannabis probiert zu haben.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wertet den Rückgang des Cannabis-Konsums als erfreuliches Signal und erklärte, dass dieser im wesentlichen auf die Unbeliebtheit des Rauchens zurückzuführen sei. Rauchen ist einfach out und ein Großteil der Jugendlichen, die nicht Rauchen, probiere auch kein Cannabis, betonte die Sprecherin der BZgA, Julia Jakob.
Ein Viertel der Jugendlichen hat schon einmal Cannabis probiert
Zur Ermittlung des Cannabis-Konsums der Jugendlichen hat die BZgA 7.000 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 25 Jahren telefonisch befragt. Dabei habe nur noch ein Viertel (25 Prozent) der befragten Jugendlichen angegeben, schon einmal Erfahrungen mit Cannabis gemacht zu haben, erklärte die BZgA. Im Jahr 2004 lag der Anteil indes noch bei einem Drittel (33 Prozent). Bei einer Aufschlüsselung nach Altersgruppen hat knapp jeder Zehnte der 14- bis 17-Jährigen und jeder Dritte der 18- bis 25-Jährigen bereits Cannabis probiert, teilte die BZgA mit. Damit ist der Anteil der Cannabis-Konsumenten sowohl unter den 12- bis 17-Jährigen als auch unter den 18- bis 25-Jährigen gegenüber dem Jahr 2004 um jeweils rund acht Prozent gesunken.
Kaum Jugendliche konsumieren regelmäßig Cannabis
Jedoch konsumieren die wenigsten Jugendlichen regelmäßig Marihuana oder Haschisch. Lediglich 0,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 3 Prozent der 18- bis 25-Jährigen gaben an, häufiger als zehnmal in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben, erklärte die Sprecherin der BZgA. Außerdem würden männliche Jugendliche insgesamt häufiger Cannabis probieren als weibliche (5 Prozent gegenüber 1,4 Prozent), so das Ergebnis der aktuellen Studie. Unberücksichtigt bleibt hingegen, ob die Jugendlichen statt des verbotenen Marihuanas eventuell auf die unter immer neuen Namen vertriebenen Ersatzprodukte der sogenannten Kräutermischungen zurückgreifen. Diese enthalten – anders als der Name verspricht – meist synthetische Substanzen, die eine ähnliche Wirkung wie THC entfalten sollen, jedoch erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen können. Bis heute dürfen die Kräutermischungen in verschiedene Formen frei verkauft werden.
Vorsicht beim Cannabis-Konsum
Trotz des zu verzeichnenden Rückgangs, sind Erfahrungen mit dem Cannabis-Konsum unter Jugendlichen in Deutschland immer noch relativ weit verbreitet. Doch anders als beim Tabak oder Alkohol bewegen sich die Konsumenten immer in einer rechtlichen Grauzone, da zwar der Konsum nicht strafbar ist, der Besitzt und die Weitergabe jedoch sehr wohl geahndet werden kann. Solange sich in der Gesetzgebung nichts ändert, sollten sich die Jugendlichen daher besser nicht beim Cannabis-Konsum erwischen lassen. Ohnehin ist laut Aussage der Experten beim Rauchen von Cannabis Vorsicht geboten, da das enthaltene THC auf den Stoffwechsel von Jugendlichen in der Entwicklungsphase besonders stark wirkt und in Einzelfällen erhebliche psychische Probleme verursachen kann. Auch geht mit dem regelmäßigen Cannabis-Konsum oft eine entsprechende Antriebslosigkeit einher, durch die Betroffene ihre schulische Laufbahn extrem vernachlässigen und sich so für den Rest ihres Lebens erhebliche Hürden in den Weg räumen. (fp)
Lesen Sie auch:
Cannabis-Eigenanbau für MS-Patienten erlaubt?
Forscher empfehlen Cannabis bei Krebs
Macht Cannabis-Konsum schizophren?
Cannabis auf Rezept?
Cannabis mindert Nervenschmerzen
Cannabis: Auslöser für Psychosen?
Bild: Henning Hraban Ramm / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.