Chinesische Medizin lindert Rückenschmerzen nachhaltig
23.01.2013
Kaum ein anderes Krankheitsbild äußert sich so vielfältig und quälend wie das Volksleiden Rückenschmerzen. Betroffene berichten über ziehende, stechende oder bohrende Schmerzen im Nacken, in der Mitte des Rückens oder in der Beckenregion. Allein in Deutschland macht sich das Rückgrat heute – vor allem aufgrund mangelnder Bewegung und einseitiger Belastungen – bei 80 Prozent der Bevölkerung häufiger schmerzlich bemerkbar. Als Ursache gelten Blockaden, Verspannungen, entzündliche Prozesse oder Verschleiß. Konservative Therapien wie Wärme- oder Rotlichtbehandlungen, physiotherapeutische Maßnahmen oder Medikamente lindern zwar in der Regel zeitweilig die Beschwerden, greifen aber meist zu kurz. Auch Rücken-Operationen bringen oft keine dauerhafte Schmerzfreiheit. Die Chinesische Medizin sucht den Auslöser dagegen nicht nur in funktionalen oder biomechanischen Störungen, sondern findet häufig fernab der schmerzenden Körperregion einen Ansatzpunkt zur nachhaltigen Therapie.
Ursache oft an ganz anderer Stelle auszumachen und zu behandeln
„Fehlstellungen und Verschleiß von Knochen und Gelenken lassen sich nach rein mechanischen Modellen nicht zureichend erklären“, erklärt Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald. „Sie gehen oft auf fehlerhafte Spannungszustände der Muskeln zurück, in denen sich wiederum meist ein psychisches Befinden widerspiegelt.“ Fast jeder kennt Kreuzschmerzen bei seelischer Überlastung oder Nackenverspannungen bei Leistungsdruck. Neben diesem psychomotorischen Aspekt bezieht die Chinesische Medizin außerdem den Muskelstoffwechsel und die Bindegewebsverhältnisse oder generell innere Vorgänge des Körpers mit ein. Danach stellen Zirkulationsstörungen oder mögliche Verschlackung weitere wichtige Aspekte für die Entstehung von schmerzhaften Rückenproblemen dar. „Nur bei einwandfreier Ver- und Entsorgung von Muskeln und Bindegewebe kann das Gewebe seine Festigkeit, Elastizität und Anpassungsfähigkeit erhalten“, betont Dr. Schmincke.
An dieser Stelle kommt die chinesische Arzneitherapie zum Einsatz. Über die Behandlung des Bauchs – wohlgemerkt nicht des Rückens – mit individuell zusammengestellten Rezepturen aus pflanzlichen Ingredienzien kommen wichtige Ausleitungsprozesse in Gang. Die als Dekokte aufgekochten Kräutersude tragen dazu bei, ursächliche Blockaden an der Vorder- und Rückseite zu lösen und den Energiefluss im Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ergänzend greifen auch ausleitende biologische Heilverfahren wie Schröpfen oder das Ansetzen von Blutegeln. Akupunktur und aktive Körpertherapien wie Tuina-Massagen und Qi Gong helfen außerdem, festgefahrene Spannungsmuster zu lösen und Schmerzen zu lindern. „Etwa 70 Prozent der Betroffenen mit chronischen Rückenleiden verspüren im Anschluss an eine Behandlung nach chinesischen Leitkriterien eine anhaltende Besserung der Symptome über mehr als zwei Jahre und brauchen deutlich weniger Medikamente“, berichtet Dr. Schmincke. Wer selber einen Beitrag zur Linderung oder gar Vorbeugung von Rückenproblemen leisten will, dem empfiehlt der Experte stoffwechselentlastende Maßnahmen. Also: vor allem abends wenig essen, wenig Alkohol, kein Nikotin, wenig Kaffee und weniger Fleisch, Wurst und eiweißreiche Milchprodukte. Oft hilft schon der kurzzeitige Verzicht, um eine merkliche Wirkung zu erzielen. (pm)
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Wichtiger Hinweis:
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