Immer mehr Opfer: Verheerender Ebola-Ausbruch
10.08.2014
Die in Westafrika grassierende Ebola-Epidemie fordert immer mehr Opfer. Fast 1.000 Menschen sind der Seuche bereits erlegen. Ein deutscher Virologe, der in Afrika im Einsatz ist, nennt den aktuellen Ausbruch „verheerend“.
Deutscher Virologe arbeitet im Krisengebiet
Vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone fordert die Ebola-Epidemie immer neue Opfer. Mittlerweile wurden auch schon erste Tote aus Nigeria gemeldet. Der deutsche Virologe Thomas Strecker von der Uni Marburg testet im Krisengebiet, im Städtchen Guéckédou in Guinea, Blutproben auf den gefährlichen Erreger. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa sagte er: „Dieser Ebola-Ausbruch ist in seiner Gesamtheit verheerend.“ Strecker, der beim „Europäischen mobilen Labor“, einem von der EU geförderten Projekt, arbeitet, meinte weiter: „Es ist traurig zu beobachten, dass sich trotz der Maßnahmen immer mehr Menschen infizieren.“
Schwerster jemals registrierter Ausbruch
Die aktuelle Ebola-Epidemie in Westafrika ist der schwerste jemals registrierte Ausbruch der gefährlichen Infektionskrankheit. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden von den betroffenen Ländern bislang 1.779 bestätigte sowie Verdachtsfälle gemeldet, mindestens 961 Menschen sind bereits gestorben. Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher weltweit mit der Krankheit. Zwar ist seit längerem bekannt, dass typische Ebola-Symptome anfangs grippeähnliche Beschwerden wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Fieber umfassen und die Krankheit im späteren Verlauf oft zu massiven Durchfall, Blut im Stuhlund Urin, Übelkeit und Erbrechen sowie inneren und äußeren Blutungen führt. Doch Medikamente oder eine Impfung gegen Ebola gibt es bislang nicht.
Ebola ist internationaler Gesundheitsnotfall
Die WHO hat kürzlich, wie unter der Schlagzeile „Globaler Notfall Ebola – Geringe Gefahr in Europa“ berichtet, mit ihrem schärfsten Instrument auf die Ebola-Seuche reagiert und die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO hatte in Genf mitgeteilt, dass eine Ausbreitung auf andere Teile der Welt unbedingt verhindert werden müsse. Bereits betroffene Länder bräuchten umfangreiche Hilfe. Den Menschen in Europa drohe keine Gefahr durch Ebola, wie verschiedene Behörden und Institutionen betonten. Das Risiko für Bürger in der EU sei „äußerst gering“ erklärte der EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg. (ad)
Bild: Harald Schottner / pixelio.de
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