Stiftung Warentest bietet Übersicht zu den geeigneten rezeptfreien Arzneien für Kinder
28.03.2014
Da das Immunsystem bei Kindern noch nicht voll ausgereift ist, leiden sie verhältnismäßig häufig an leichten Erkrankungen, gegen die Eltern oft auf rezeptfreie Arzneimittel zurückgreifen. Jedoch reagieren die „Kinder empfindlicher auf Arznei mittel als Erwachsene“ und „viele Medikamente können kleinen Patienten sogar schaden“, berichtet die Stiftung Warentest. Um den Eltern hier Sicherheit zu bieten, hat die Stiftung eine Übersicht der „80 besten und günstigsten rezept freien Medikamente gegen häufige Krankheiten im Kindes alter wie Husten, Schnupfen, Halsweh, Ohrenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Blähungen“ zusammengestellt.
Basierend auf den Arznei mittel bewertungen der Stiftung Warentest wurden die geeigneten rezeptfreien Arzneimittel gegen die häufigsten Beschwerden bei Kindern ausgewählt. Auch gibt die Stiftung in ihrem aktuellen Beitrag Hinweise zur Anwendung der Medikamente und erläutert, „welche allgemeinen Maßnahmen kranken Kindern helfen und bei welchen Warnzeichen ein Arzt besuch erforderlich ist.“ Zudem wird ausdrücklich darauf hingewiesen, welche frei-verkäuflichen Medikamente, die bei Erwachsenen durchaus vermehrt zum Einsatz kommen, für Kinder nicht geeignet sind.
Einige rezeptfreie Arzneien könne Kindern schaden
„Viele Medikamente können kleinen Patienten schaden, darunter der Klassiker Azetylsalizylsäure, kurz ASS, erstmals vermarktet als Aspirin“, berichtet die Stiftung Warentest. Auch gängige Kombipräparate wie Grippostad C, Thomapyrin oder Wick Medinait und Daymed seien für kleine Patienten nicht zugelassen. Bevor rezeptfreie Arzneien bei Kindern zum Einsatz kommen, sollten sich die Eltern daher dringend darüber informieren, ob diese überhaupt für die Kleinen geeignet sind. Dabei sei auch zu beachten, dass „pflanzlich nicht automatisch harmlos“ bedeutet, so die Mitteilung der Stiftung Warentest. Denn beispielsweise können ätherische Öle wie Kampfer, Menthol, Cineol, Pfefferminz- oder Eukalyptusöl bei Babys und größeren Kindern mit Asthma lebensbedrohliche Atemnot auslösen. Entsprechende Inhaltsstoffe seien in „Wick VapoRub, Bronchoforton Salbe, Pinimenthol Erkältungsbalsam, -bad und -inhalat“ zu finden. Grundsätzlich sollten Eltern nur für Kinder geeignete Arzneimittel verwenden, den Beipackzettel genau studieren und auf die richtige Dosierung achten, so das Fazit der Stiftung.
Hausmittel statt Medikamente?
Die Liste der Stiftung Warentest bietet eine relativ umfassende Übersicht zu den geeigneten rezeptfreien Arzneien für Kinder, wobei sich allerdings auch hier bei dem ein oder anderen Medikament die Frage stellt, inwiefern ein Einsatz überhaupt erforderlich ist. Oftmals heilen die Beschwerden auch ohne Medikation aus und ansonsten können relativ einfache Hausmittel die Abheilung unterstützen (siehe Hausmittel gegen Schnupfen, Hausmittel gegen Husten, Hausmittel gegen Ohrenschmerzen). Allerdings ist auch bei den Hausmitteln zu beachten, das vereinzelte Maßnahmen für Kinder eher ungeeignet sind. Beispielsweise besteht bei der Inhalation die Gefahr, dass kleine Kinder sich an dem heißen Wasser verbrühen und der Einsatz von ätherischen Ölen ist eher kritisch zu bewerten beziehungsweise im Zweifelsfall zu vermeiden. (fp)
Bild: Helene Souza / pixelio.de
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.