Ebola in Deutschland?: Erster Verdachtsfall in Hamburg
10.08.2014
Presseberichten zufolge wird ein Afrikaner, der Ebola-Symptome zeigt, in einer Hamburger Klinik behandelt. Zwei Tage nach seiner Rückkehr aus Sierra Leone wurde er mit Fieber und Erbrechen auf die Isolierstation des Krankenhauses gebracht. Nun gibt es Entwarnung.
Patient befindet sich nicht mehr auf Isolierstation
Es schien, als ob es den ersten Ebola-Fall in Deutschland gibt. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet hatte, wurde ein 28-jähriger Mann aus Freetown (Sierra Leone) kurz nach seiner Rückkehr aus Afrika mit Fieber und Erbrechen in eine Hamburger Klinik gebracht. Da bei dem Patienten ein Ebola-Verdacht bestand wurde er auf die Isolierstation der Uniklinik Eppendorf verlegt. Dieser Verdacht hat sich jedoch nicht bestätigt, wie heute bekannt wurde. Ein Sprecher der Klinik sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: „Der Mann befindet sich seit 07.10 Uhr nicht mehr auf der Isolierstation.“
Wohnheim wurde abgesperrt
Der Patient sei den Berichten zufolge am Samstagnachmittag aus einem Wohnheim mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht und von dort am späten Abend mit einem Infektionsrettungswagen in das Uni-Klinikum verlegt worden. Das Wohnheim, in dem sich der Mann aufgehalten hatte, – eine Unterkunft vorwiegend für Wohnungslose in Hummelsbüttel – war in der Nacht abgesperrt worden. Der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde hatte zunächst keine Stellungnahme abgegeben.
Mann aus Sierra Leone zeigte typische Symptome
Ob der Mann aus Freetown mit Ebola-Patienten in Kontakt gekommen sei, war unklar. Auch wenn seit dem Ausbruch der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika das Virus in Deutschland bisher nicht festgestellt wurde, war der Verdacht nicht ungewöhnlich, da der Patient aus einem Land kam, das von der Seuche betroffen ist und typische Ebola-Symptome zeigte. Neben den Leiden des Mannes – Fieber und Erbrechen – sind grippeähnliche Beschwerden, wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen typische Anfangssymptome der Infektionskrankheit. Im späteren Verlauf von Ebola kommt es bei Patienten zu heftigem Durchfall, Blut im Stuhl und Urin sowie inneren und äußeren Blutungen.
WHO hat Ebola zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt
In mehreren westafrikanischen Ländern wütet die Seuche seit Monaten und hat bereits fast 1.000 Menschenleben gefordert. Wie gestern berichtet (Globaler Notfall Ebola – Geringe Gefahr in Europa) hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ebola-Epidemie mittlerweile zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO hatte dazu in Genf mitgeteilt, dass eine Ausbreitung von Ebola auf andere Teile der Welt unbedingt verhindert werden müsse. Zudem bräuchten die Länder, die bereits betroffen sind, umfangreiche Hilfe. (ad)
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
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