Durch eine Ehe steigen die Überlebenschancen nach einer Herz-Operation
08.03.2012
In verschiedenen Studien wurde bereits ein Zusammenhang zwischen dem Leben in einer Ehe oder ähnlich festen Partnerschaften und gesundheitlichen Faktoren hergestellt. Nun haben US-Forscher herausgefunden, dass auch die Überlebensaussichten nach einer Herzoperation bei Verheirateten höher liegen, als bei getrennt oder geschieden lebenden, verwitweten oder niemals verheirateten Personen.
Die in einer Ehe lebenden Herzpatienten hatten laut Aussage der US-Wissenschaftler einerseits deutlich weniger Angst und anderseits signifikant höhere Überlebenschancen in den kommenden fünf Jahren nach einer Herzoperation. Bezogen auf die ersten drei Monate nach der Operation lag die Überlebensquote bei den Verheirateten rund dreimal höher als bei den Singles. Langfristig war sie immerhin noch knapp doppelt so hoch, berichten Ellen Idler von der Emory Universität in Atlanta (Bundesstaat Georgia) sowie David Boulifard und Richard Contrada von der State University of New Jersey in New Brunswick (Bundesstaat New Jersey) in der Fachzeitschrift „Journal of Health and Social Behaviour“. Dabei waren die Überlebensvorteil für weibliche und männliche Patienten gleichermaßen erhöht, so die Aussage der Autoren.
Über 500 Herzpatienten untersucht
Die US-Wissenschaftler hatten im Rahmen ihrer Untersuchungen die Daten aus den Krankenakten und psychosozialen Interviews von 569 Herzpatienten ausgewertet und dabei auch die Unterschiede in der Fünf-Jahres-Mortalität erfasst. Diese wurde mit dem Beziehungsstatus der Herzpatienten verglichen, wobei sich herausstellte, dass die Überlebenschancen der Verheirateten deutlich über denen der Alleinstehenden lagen. Laut Aussage von Ellen Idler war der Unterschied bei der Sterblichkeit durchaus „bemerkenswert“. Darüber hinaus konnte die Forscher auch deutliche Unterschiede zwischen den Verheirateten und den Singles bei ihren Empfindungen im Zusammenspiel mit der Herzoperation feststellen. Die in einer Ehe lebenden Patienten waren demnach wesentlich optimistischer und weniger ängstlich als die Alleinstehenden.
Positive Gesundheitseffekte der Ehe oder eheähnlicher Partnerschaften
Dass die Überlebenschancen der Verheirateten nach einer Herz-OP deutlich über denen der Alleinstehenden liegen, ist laut Aussage der US-Forscher auch auf die pflegerische Unterstützung der Partnerinnen und Partner zurückzuführen. Des weiteren würden diese auch Einfluss auf die ungesunden Angewohnheiten (zum Beispiel Alkohol- und Tabakkonsum) des Ehepartners nehmen, wodurch deren Überlebensaussichten zusätzlich verbessert werden. Mit ihren Forschungsergebnissen bestätigen die US-Forscher frühere Studien, in denen bereits ein Zusammenhang zwischen dem Leben in einer festen Partnerschaft und positiven Effekten auf die Gesundheit festgestellt wurde. Die älteren klinische Untersuchungen lieferten bereits einige Hinweise darauf, dass mit der Ehe oder eheähnlichen Partnerschaften das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern deutlich sinkt und die Erwachsenensterblichkeit insgesamt zurückgeht, schreiben Ellen Idler und Kollegen in ihrem aktuellen Beitrag. Auch kämen laut einer kürzlich veröffentlichten Studie von kanadischen Forschern verheiratete Männer bei einem Herzinfarkt, beziehungsweise dem typischen Stechen in der Brust oder Herzschmerzen, schneller in der Notaufnahme an, wodurch ihre Überlebenschancen nachweisbar steigen. Insgesamt sind die positiven gesundheitlichen Effekte einer festen Partnerschaften nicht von der Hand zu weisen, so das Fazit der US-Forscher. (fp)
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Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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