Geschäftseröffnung in Krefeld: Die ersten elektrischen Zigaretten werden im Shop verkauft
04.01.2012
Trotz der kontroversen Diskussion um die E-Zigarette, hat in Krefeld ein Geschäft an der Rheinstraße eröffnet, in dem der elektrische Glimmstängel verkauft wird – Proberauchen inklusive.
90 Prozent der Interessenten kaufen E-Zigarette nach Proberauchen
Unternehmer Rainer Schmitz betreibt neben dem „elerette“ drei weitere Läden im Ruhrgebiet. Dass in seinem Laden „probegeraucht“ werden darf, ist ihm besonders wichtig: „Um Raucher zu überzeugen, müssen wir sie dampfen lassen." Laut Angaben des Unternehmers würden etwa 90 Prozent der Interessenten, E-Zigaretten nach dem Proberauchen tatsächlich kaufen.
Das Einsteigerset mit Zigarette, Tanks und USB-Kabel zum Aufladen des Akkus kostet im „elerette“ 49,95 Euro. Die Aromafläschchen sind für 6,95 Euro zu haben. Neben dem klassischen Tabakaroma gibt es Fruchtaromen, wie zum Beispiel Mango und Apfel oder Geschmacksrichtungen, wie Tiramisu, Cola und Cappuccino. Insgesamt sind mehr als 80 verschiedenen Aromen im Angebot.
Kritik an der E-Zigarette reißt nicht ab
Nachdem kürzlich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung vor den gesundheitlichen Gefahren der elektrischen Zigarette warnte, hat die Stadt Hannover als erste Kommune Ihren Mitarbeitern das Rauchen von E-Zigaretten verboten. Auch aus den Reihen der Grünen hagelt es Kritik an der E-Zigarette. NRW-Gesundheitsministerin Barabara Steffens (Grüne) warnte vor möglichen Langzeitfolgen, die durch den Konsum einstehen könnten. Diese seien noch nicht abzusehen.
Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erklärt: „E-Zigaretten sind keine unbedenkliche Alternative." Der Dampf von E-Zigaretten enthält Propylenglykol, das Atemwegsreizungen zur Folge haben kann und im Verdacht steht Allergien auszulösen. Neben den Langzeitfolgen ist ebenso die gesundheitliche Gefährdung des Dampfes, der in die Raumluft abgegeben wird, noch weitgehend unerforscht. Zudem wiesen US-amerikanische Wissenschaftler krebserzeugende Substanzen, sogenannte tabakspezifische Nitrosamine, in einigen Flüssigkeiten von E-Zigaretten nach.
Nervengift Nikotin definitiv nicht gesund
Unternehmer Schmitz reagiert gelassen auf Vorwürfe und Kritik dieser Art: „Nikotin ist definitiv nicht gesund, aber die E-Zigaretten sind weitaus gesundheitsschonender.“ Er würde seine Kunden davor warnen, dass E-Zigaretten aufgrund des Nikotins gesundheitsschädlich sind. Sie werden nur an Erwachsene über 18 Jahren verkauft. Schmitz erklärt weiter: „Wir rauchen nicht, wir dampfen.“ Während beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten Kohlenmonoxidhaltiger Qualm abgegeben würde, entstünde beim Inhalieren der E-Zigarette lediglich neutraler Wasserdampf. Ob dies in wissenschaftlichen Studien bestätigt werden kann, bleibt abzuwarten. (ag)
Lesen Sie zum Thema:
E-Zigarette Verbot doch ohne Folgen?
Hannover verbietet E-Zigarette
Zusatzstoffe in Tabak giftiger als angenommen
E-Zigarette: Gesundheitsgefahr nicht unterschätzen
Elektrische Zigarette ist gesundheitlich riskant
Elektrische Zigarette gesundheitlich unbedenklich?
Elektrische Zigarette mit krebserzeugenden Stoffen
E-Zigarette weniger schädlich als Zigaretten?
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.