Studie: Eukalyptusöl besonders wirksam gegen Erkältungen
14.11.2011
Die Forschergruppe Klostermedizin an der Universität Würzburg hat auf die besondere Wirkung der Öle des Eukalyptusbaums bei der Behandlung von Erkältungen hingewiesen. Eukalyptus bildet seit langem eine der wichtigsten Arzneipflanzen bei Erkältungskrankheiten, erklärte Johannes Gottfried Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin.
In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) zählt Eukalyptusöl zu den besonders effizienten Wirkstoffen bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten, denn das Öl des Eukalyptusbaums wirkt nicht nur „antiseptisch“ sondern auch sekretomotorisch beziehungsweise „expektorierend, das heißt, es fördert den Auswurf des Husten- oder Schnupfensekrets, wobei das Sekret nicht nur verflüssigt, sondern auch schneller abtransportiert wird“, betonte Johannes Gottfried Mayer. Außerdem habe Eukalyptusöl eine entzündungshemmende, antibakterielle und antiasthmatische Wirkung, so Mayer weiter.
Eukalyptusöl wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und sekretomotorisch
Die Experten der Forschergruppe Klostermedizin haben im Rahmen ihrer Untersuchungen zahlreiche positive Eigenschaften des Eukalyptusöls nachgewiesen, die bei der Behandlung von Erkältungen hilfreich sind. Das Öl wirke entzündungshemmend, antibakteriell, leicht krampflösend, sekretomotorisch und in geringem Maße durchblutungsfördernd, erklärte Johannes Gottfried Mayer. Zudem habe das Eukalyptusöl den Vorteil, dass es „in die kleinsten Verzweigungen und Nasennebenhöhlen und Bronchien vordringen und dort seine Wirkungen entfalten“ kann, erläuterte Mayer. Daher empfiehlt die Forschergruppe Klostermedizin den Einsatz von Eukalyptusöl zur Behandlung von Erkältungskrankheiten der Atemwege, wobei sowohl eine innerliche als auch äußerliche Anwendung in Form von Salben oder der Inhalation, positiv gegen Erkältungen wirke. Dabei könne das Öl des Eukalyptusbaums auch mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen kombiniert werden, um die Wirkung zu verstärken. So empfiehlt Johannes Gottfried Mayer zum Beispiel die Inhalation kombinierter Rezepturen aus einem Esslöffel Kamillenblüten, einem Esslöffel Salbeiblättern und fünf Tropfen Eukalyptusöl auf einem Liter heißem Wasser bei Erkältungen.
Eukalyptusöl bei Kindern nur äußerst vorsichtig verwenden
Auch die innerliche Anwendung könne bei Erkältungskrankheiten eine äußerst positive Wirkung entfalten, wobei Personen, die unter entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, den Gallenwegen oder an schweren Lebererkrankungen leiden jedoch auf keinen Fall Eukalyptusöl einnehmen sollten, mahnte Johannes Gottfried Mayer. Außerdem sollte das Öl Säuglingen und Kleinkindern generell nicht im Gesicht aufgetragen werden, so der Experte weiter. Die Bundesapothekerkammer hatte schon im September vergangenen Jahres davor gewarnt, dass bei der Verwendung ätherischer Öle „immer wieder Vergiftungen bei Kindern“ auftreten und Eltern sich daher „vor jeder Selbst-Medikation“ beim Apotheker, Arzt oder Heilpraktiker informieren sollten. Vor allem bei Kindern im Alter unter drei Jahren können die pflanzlichen Wirkstoffe erhebliche Probleme verursachen, da diese oftmals beispielsweise auf Kampfer-, Eukalyptus-, Thymian- und Pfefferminzöl besonders empfindlich reagieren, erklärte die Vorsitzende der Bundesapothekerkammer damals. So sind bei Kleinkindern häufiger Symptome wie Atemnot, Krämpfe und sogar Bewusstseinsveränderungen zu beobachten, die in jedem Fall ärztliches Eingreifen erfordern.
Die Risiken sind bei sachgerechter Anwendung der pflanzlichen Wirkstoffe jedoch verhältnismäßig gering und deutlich niedriger als bei den meisten herkömmlichen Erkältungsmedikamenten. Daher bleibt Eukalyptusöl eine der effizientesten Waffen im Kampf gegen die winterlichen Erkältungswellen. Allerdings bieten Johannes Gottfried Mayer zufolge auch andere pflanzliche Wirkstoffe wie beispielsweise Fichtennadel-, Kiefernadel-, Thymian-, Kamille-, Kampfer- und Minzöl eine gute Grundlage zur natürlichen Behandlung von Erkältungen. (fp)
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Bild: Gnubier / pixelio.de
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