Gesunde Ernährung: Rohkost liegt im Trend
09.03.2015
Viele Menschen, die auf eine gesunde Ernährung setzen, greifen in erster Linie zu Obst und Gemüse. Bei manchen gibt es fast nichts anderes auf dem Teller: Unverarbeitete Lebensmittel liegen derzeit voll im Trend. Doch auch wenn es bei einigen als hipper Lifestyle gilt: Rohkost ist grundsätzlich gesund, wenn auf die Ausgewogenheit geachtet wird.
Nichts Gekochtes auf dem Teller
Egal ob Spaghetti aus Zucchini, eine kalte Kokos-Curry-Suppe oder ein Rohkostteller mit Sultaninnen: Bei Rohköstlern kommt nichts Gekochtes auf den Teller. Da sich auch Hollywood-Größen wie Uma Thurman oder Demi Moore dazu bekennen, ist Rohost zwar derzeit ein angesagter Lifestyle-Trend, doch vor allem handelt es sich dabei um eine gesunde Ernährungsform, so lange auf Ausgewogenheit geachtet wird. Der „Tag der gesunden Ernährung“, der am Samstag stattfand, bietet sich an, das Thema genauer zu beleuchten.
Rohkost liegt im Trend
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, was Rohkost genau ist. Auch wenn die meisten der Rohkost-Schulen vegan oder vegetarisch sind, gibt es auch welche, in denen Fisch oder Fleisch „erlaubt“ sind. Auf jeden Fall kann man auch ohne Herd und ganz ohne kochen, braten, backen oder dünsten nicht nur Leckeres sondern auch Gesundes auf den Tisch zaubern. Vor allem in den USA ist das sogenannte „Raw Food“ ein angesagter Trend. Doch auch hierzulande bieten vor allem vegetarische Restaurants ein Rohkost-Angebot, meist inklusive verschiedener Smoothies (Obst- oder Gemüsedrinks).
Viele Gründe für gesunde Ernährungsweise
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Menschen für diese Ernährungsweise entscheiden. Oft spielen Allergien eine wichtige Rolle, doch auch ethische, ökologische und vor allem gesundheitliche Beweggründe werden angeführt. Zudem setzen manche phasenweise auf Rohost, um ihr Gewicht zu reduzieren. Oft fallen Rohost-Gerichte aber gar nicht so mager aus, wenn man an Speisen wie Zucchininudeln mit rotem Pesto, Sellerie-Rote-Bete-Lasagne, Gemüsesticks mit Avocado-Dip oder Pfifferlingssalat mit Artischocken denkt. Der Aufwand, um die Gerichte zuzubereiten, ist jedoch in der Regel größer. Sowohl im Internet als auch auf dem Buch- und Zeitschriftenmarkt finden sich zahlreiche leckere Rezepte und empfohlene Zutaten, sowie Informationen darüber, wo man diese beziehen kann.
Ungekocht und naturbelassen
Aufgrund der ungekochten Zubereitungsart bleiben die Lebensmittel naturbelassen und somit werden hitzeempfindliche Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Enzyme nicht zerstört. Zudem weisen Rohkost-Liebhaber oft auf den intensiven Geschmack ihrer Mahlzeiten und die Vielfalt an Möglichkeiten hin, die ihnen diese Ernährungsweise aus Pflanzen, Früchten, Nüssen, Samen, Keimlingen und Sprossen eröffnet. Oft stehen Wildpflanzen, die reicher an Mineral- und Ballaststoffen sind, auf der Zutatenliste. Manche Anhänger dieser Ernährungsform meinen zudem, dass der menschliche Organismus genetisch nicht auf gekochte, gebratene, gebackene, frittierte oder wie auch immer denaturierte Kost angepasst sei. Die Folgen seien Zivilisationskrankheiten wie etwa Übergewicht beziehungsweise Adipositas, Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruckoder Herzinfarkt, Rheuma und Allergien.
Ernährungsexperten begrüßen Rohkost-Trend
Ernährungsexperten raten seit langem von zu süßem, zu salzigem, zu ballaststoffarmen Essen als auch von einem Übermaß an tierischen Produkten ab. Doch auch strikte Rohkost bleibt umstritten, insbesondere wenn sie einseitig betrieben wird. Daher gelten hier ähnliche Empfehlungen, wie sie auch Veganern häufig geraten werden. Sie sollen durch eine ausgewogene Ernährung die Versorgung mit Mineralstoffen wie Zink, Eisen, Calcium und Jod sowie Vitamin B12 sicherstellen – notfalls mit Nahrungsergänzungsmitteln. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der neue Trend zur Rohkost zu begrüßen. Die Gründe dafür sind unter anderem dass diese Ernährung dazu beitragen kann den Kauapparat zu kräftigen und die Verdauung anzuregen, aber auch wegen dem höheren Vitamingehalt unbehandelter Lebensmittel sowie dem länger anhaltenden Sättigungsgefühl.
Ausgewogen und vielseitig
Voraussetzung ist allerdings, dass auch eine Rohkost-Ernährung möglichst ausgewogen und vielseitig ist. Laut der Ernährungsexpertin und DGE-Sprecherin Antje Gahl besteht die Hauptgefahr für reine Rohköstler darin, dass sie ihren Verdauungstrakt überfordern und zu wenig Kalorien zu sich nehmen. Die Folge davon könnte Untergewicht sein. Es gelte, den neuen Trend nicht zu verbissen zu sehen. Laut Gahl sollten Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis stehen. Denn auch das gehöre zu einem gesunden Lebensstil. (ad)
>Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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