Salmonellose: Amt warnt vor Durchfall-Erregern
08.07.2014
Im Landkreis Mittelsachsen sind in den vergangenen Wochen vermehrt Durchfallerkrankungen aufgrund von Salmonellen-Infektionen aufgetreten. Die Zahl der Salmonellosen habe sich drastisch erhöht. Die Erkrankungen ließen sich vermeiden, etwa indem auf bestimmte Lebensmittel verzichtet wird.
Zahl der Salmonellosen verdreifacht
Vom Gesundheitsamt Mittelsachsen wird Alarm geschlagen: Wie die „Freie Presse“ berichtet, sind im Landkreis in den vergangenen Wochen vermehrt Durchfallerkrankungen aufgrund von Salmonellen-Infektionen aufgetreten. Allein in den Monaten Mai und Juni sind 28 Salmonellosen diagnostiziert worden. Dies seien fast dreimal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte Cornelia Kluge vom Landratsamt am Montag mit. Die Pressesprecherin sagte, dass hauptsächlich Privathaushalte betroffen seien: „In Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Pflegeheimen gibt es keine Häufung, auch regional zeichnet sich kein Schwerpunkt ab.“
Verbraucher sollten auf tierische Lebensmittel verzichten
Kluge zufolge werde die Verbreitung der Salmonellen durch die warme Witterung insbesondere in belasteten Lebensmitteln begünstigt: „Es handelt sich um eine saisonbedingte Erscheinung.“ Amtsärztin Annelie Jordan erklärte, dass sich Salmonellosen vermeiden ließen, wenn die Verbraucher auf den Verzehr von rohen Lebensmitteln tierischer Herkunft wie Fleisch und Eier oder Speisen, die unter Verwendung von rohen Eiern hergestellt wurden, verzichten. „Auch im Sinne gesunder Ernährung sollte generell der Fleischkonsum reduziert werden und mehr auf Obst und Gemüse – natürlich gut gewaschen – zurückgegriffen werden“, so die Medizinerin.
Risiko nicht unterschätzen
Das Risiko einer Salmonellen-Infektion sollte keinesfalls unterschätzt werden. Wenn sich erste Symptome einer Salmonellose zeigen, sollte im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht werden. Zu Beginn einer Infektion treten neben dem Durchfallbei den meisten Menschen Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen auf. Der Brech-Durchfall kann im weiteren Verlauf der Krankheit auch schnell zu einer Dehydration (Austrocknung) des Organismus in Folge des Flüssigkeits- und Salzverlustes führen, was häufig mit weiteren gesundheitlichen Folgen einhergeht. Ohne medizinische Behandlung kann es zu gravierenden Kreislaufproblemen, Krampfanfällen oder sogar Nierenversagen kommen. Außerdem kann eine Salmonellose auch die Infektionskrankheit Typhus auslösen.
Expertin rät zu peinlicher Sauberkeit
Salmonellen gehören der Gruppe der Zoonoseerreger an, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und dort zur Erkrankung führen können. Die Bakterien sind weit verbreitet und bleiben auch außerhalb des Körpers wochenlang lebensfähig. Zwar sterben sie nach dem Einfrieren nicht, doch Desinfektionsmittel wirken in wenigen Minuten. Amtsärztin Jordan rät im Kampf gegen Salmonellose zu peinlicher Sauberkeit. Fleisch und Wurst sollte beim Kochen, Braten und Grillen so erhitzt werden, dass die Kerntemperatur im Fleisch für mindestens zehn Minuten bei 70 Grad liegt. Lebensmittel sollten nicht zu lange außerhalb des Kühlschranks lagern, dieser sollte auch gut gekühlt sein. Zudem rät die Ärztin, sich nach dem Umgang mit rohen Nahrungsmitteln die Hände zu waschen, rohe tierische Lebensmittel und Rohkost separat zu behandeln, sowie Küchengeräte und Arbeitsplatten nach jedem Arbeitsgang zu reinigen. Außerdem sollten die Spüllappen in der Küche regelmäßig gewechselt werden. (ad)
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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