Gewichtszunahme möglicherweise durch schwaches Herz
20.09.2014
Menschen mit einem schwachen Herzen sollten ihr Körpergewicht gut im Blick behalten. Experten weisen darauf hin, dass es bei Herzpatienten zu Wassereinlagerungen im Körper kommen kann. Dadurch könne – auch trotz gewohnter Essgewohnheiten – die Waage täglich mehr anzeigen.
Gewichtszunahme wegen Wassereinlagerungen im Körper
Wenn der Blick auf die Waage verrät, dass man schon wieder ein Kilo zugelegt hat, muss nicht unbedingt eine zu kalorienreiche Ernährung für die unerwartete Gewichtszunahme verantwortlich sein. Auch ein schwaches Herz kann die Ursache dafür sein. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin. Das deshalb, da bei einer koronaren Herzkrankheit, einem Herzinfarkt oder auch bei Bluthochdruck der Herzmuskel geschwächt werden und dies Folgen haben kann. In solchen Fällen kommt es mitunter zu Wassereinlagerungen im Körper. Der Betreffende legt somit an Gewicht zu.
Betroffene sollten sich täglich zum selben Zeitpunkt wiegen
Unter anderem entstehen die Wassereinlagerungen dabei deshalb, weil das zum Herzen zurückfließende Blut von dem geschwächten Herzmuskel nicht mehr ausreichend weitergepumpt wird. Vor dem Herzen bildet sich daraufhin ein Rückstau, der bis in den Bauch oder die Füße zurückreichen und dort den Druck in den kleinen Adern erhöhen kann. Dadurch wird mehr Flüssigkeit aus dem Blut in das dortige Gewebe abgepresst und Wassereinlagerungen entstehen. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt allen Menschen mit einer Herzschwäche, sich nach Möglichkeit täglich zu wiegen – idealerweise immer zum selben Zeitpunkt – damit Wassereinlagerungen möglichst früh entdeckt werden.
Normale Schwankungen des Körpergewichts
Es lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, ab welcher Gewichtszunahme man hellhörig werden sollte. Dies deshalb, weil die normalen Schwankungen des Körpergewichts von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind. Wenn hinter einer Gewichtszunahme tatsächlich eine nachlassende Pumpkraft des Herzens steckt, sollten die Medikamente überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Zu empfehlen ist außerdem eine Ultraschall-Untersuchung (Echokardiographie), um eine mögliche Wassereinlagerung genau zu erkennen.
Warnzeichen für eine Herzschwäche
Rund drei Millionen Menschen sind laut der Deutschen Herzstiftung hierzulande von einer Herzschwäche betroffen. Etwa 50.000 sterben jedes Jahr an den Folgen. Viele wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung. Neben der beschriebenen unerwarteten Gewichtszunahme können weitere Symptome auf eine Erkrankung hinweisen. So gehören zu den möglichen Anzeichen unter anderem Atemnot, Brustschmerzen, ein unregelmäßiges Schlagen des Herzens (Herzflattern), plötzliche und schnelle Müdigkeit, nächtlicher Husten, Schwindel bis hin zur Ohnmacht oder dass man nicht mehr flach liegen kann. Weitere Warnzeichen können Schwellungen an Beinen, Fußknöcheln und Bauch sein, sowie, dass man plötzlich viel seltener Urinieren muss. Ist eine Herzschwäche diagnostiziert worden, wird Betroffenen meist dazu geraten, sich mehr zu bewegen. Durch ein angemessenes Trainingsprogramm, das mit dem Arzt abgeklärt werden sollte, kann die Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.