Für die steigende Zahl der Heilpflanzen-Interessierten hat die Naturheilkunde der Klinik Blankenstein in Hattingen ein neues Angebot organisiert: Ein Ärzteteam rund um Klinikdirektor Prof. Dr. André Michael Beer lädt den ganzen Sommer und Herbst über zu Führungen durch den Heilpflanzengarten der bekannten Hattinger Fachklinik ein.
03.07.2014
Ein wesentlicher Bestandteil der Naturheilverfahren ist die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie). Diese wird seit langem in der Klinik für Naturheilkunde in verschiedenen Formen erfolgreich angewendet: So nutzen die Patienten Tees, Säfte, Gewürze, pflanzliche Fertigarzneimittel, Infusionen mit Pflanzextrakten sowie Wickel, Einreibungen, Auflagen und Bäder mit pflanzlichen Bestandteilen. Ein viel besuchter Heilpflanzenlehrpfad rundet das Angebot ab.
Um die Pflanzenheilkunde und ihre heilsamen Substanzen noch vertrauter zu machen, bietet das Ärzteteam ab sofort bis Herbstende montags und mittwochs eine geleitete Patientenführung durch den Klinikgarten an. Die Teilnehmer lernen dabei, wichtige Heilpflanzen zu erkennen und diese individuell für ihre Bedürfnisse und Erkrankungen zu nutzen. Praxisnahe Tipps zur eigenen Zubereitung und Anwendung der unterschiedlichen Pflanzenteile sind dabei eingeschlossen. Wichtig sind auch Hinweise, welche Heilkräuter wegen ihrer möglichen Giftwirkungen nur unter fachkundiger Aufsicht verwendet werden sollten. Die meisten Heilpflanzen sind in der freien Natur zu finden oder im Garten und auf dem Balkon anzubauen. Tafeln entlang des Heilpflanzenlehrpfades zeigen das Aussehen, die Heilwirkung und die Zubereitung. Das neue Wissen kann durch das Riechen und Fühlen der Pflanze nachhaltig „gespeichert“ werden. Die naturnahe Schönheit des Gartens lädt dabei zum Verweilen ein. Die Klinik Blankenstein möchte mit diesem Angebot auch einen Beitrag zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Patienten im Umgang mit der Naturmedizin leisten.
Arzneipflanzen unterstützen schonend und nachhaltig den natürlichen Heilungsprozess. Sie sind vielseitig einsetzbar und haben meist weniger Nebenwirkungen als synthetische Arzneimittel. Arzneipflanzen lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Im heimischen Kulturkreis wurde dieses Wissen von Generation zu Generation weitergegeben. Die Verbreitung der Naturwissenschaften und der konventionellen Medizin ist diese Tradition jedoch weitgehend verloren gegangen. So reagieren Patienten oft überrascht auf die Vielfalt von Arzneipflanzen in ihrer Umgebung, die z.B. im Falle von Brennnessel, Löwenzahn oder Lavendel, fälschlicherweise oft als „Unkraut“ bezeichnet werden. Und bekannte Heilkräuter wie Salbei, Pfefferminze, Baldrian und Johanniskraut dienen heute oft nur als Geschmacksvariation oder Zierde. Mit den Gartenführungen möchte die Klinik Blankenstein eine fast verlorene Tradition der Heilpflanzen wieder aufleben lassen. (pm)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.