Kann man selbst gesammelte Muscheln essen? Nein, denn Verbraucherschützer warnen derzeit vor dem Verzehr von selbst gesammelten Muscheln.
(30.07.2010) Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt derzeit vor dem Verzehr von selbst gesammelten Muscheln und Austern. Die Muscheln könnten für die Gesundheit schädliche und gifte Stoffe von Algen enthalten, wie es hieß. Zwar gebe es noch keine Akut-Fälle von Vergiftungen, allerdings führen die hohen Wassertemperaturen zu einem rasanten Anstieg des Vergiftungsrisikos, wie es hieß.
Viele Menschen sammeln derzeit an Nord- und Ostsee Muscheln. Und was liegt da näher, die frischen Muscheln auch selbst zu essen. Doch Vorsicht, Verbraucherschützer warnen derzeit eindringlich vor dem Verzehr. Durch einen vermehrten Algenwuchs bedingt durch die hohen Wassertemperaturen könnten die Muscheln und Austern mit Giftstoffen aus Algen verseucht sein. So sagte Hiltrud Schrandt vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Cuxhaven, die Muscheln „können giftige Stoffe enthalten“. Wenn Urlauber oder Küstenbewohner einen Hunger auf Muscheln bekommen, sollten die Miesmuscheln nicht gesammelt sondern gekauft werden. Denn die Muscheln unterliegen strengen Kontrollen unter Aspekten der Lebensmittelsicherheit und können „ deswegen bedenkenlos gegessen werden“.
Doch diese Warnung wird offenbar immer wieder von vielen Menschen ignoriert. Denn bei der Verbraucherschutzzentrale werden in letzter Zeit immer wieder Anfragen gestellt, ob man die selbst gesammelten Muscheln essen dürfe, wie Hiltrud Schrandt berichtet. Doch die Antwort lautet immer wieder eindeutig „Nein“. Denn Muscheln filtern mit ihrem Organismus das Wasser im Meer und dabei können sich durch die Algen „Algentoxine“ ansammeln, die die Gesundheit von Menschen akut gefährden können. Langläufig besteht die Meinung, durch das Kochen der Muscheln könnten diese Gifte unschädlich gemacht werden. Doch das stimmt nicht, wie Schrandt betont: „Diese Giftstoffe können auch durch Kochen nicht unschädlich gemacht werden“.
Im Gegensatz zu den selbst gesammelten Muscheln unterliegen die im Handel angebotenen Waren einer strengen und ständigen Kontrolle. Denn die Fischer unterliegen einer „ständigen Eigenkontrolle“ und der Verbraucherschutz überwacht dies. Doch das Angebot an frischen Miesmuscheln ist der derzeit rar. Traditionell werden Miesmuscheln nur in Monaten geerntet, deren Name ein "R" enthält. "Das sind die Monate der kälteren Jahreszeit, in der die Gefahr von Algengiftstoffen wegen der niedrigen Wassertemperaturen deutlich geringer ist als jetzt im Hochsommer", erklärt die Verbraucherschützerin.
Giftige Stoffe in Muscheln können sogar zum Tode führen.
Wer dennoch die Muscheln isst, riskiert unter Umständen sogar seinen eigenes Leben. Denn die so genannten "marinen Biotoxine" in Muscheln, können Durchfall , Übelkeit und Erbrechen auslösen, das vegetative Nervensystem des Menschen schädigen, Lähmungserscheinungen hervorrufen und in schwerwiegenden Fällen sogar zum Tode führen. Also besser die Finger davon lassen. (sb)
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