Debeka kündigt stabile Beiträge an
24.09.2012
Die private Krankenversicherung Debeka will die Beiträge für ihre rund 100.000 älteren Versicherten zum Jahreswechsel senken. Zudem sollen die Beitragssätze für alle anderen Privatversicherten stabil bleiben, wie der Versicherer in Koblenz mitteilte.
Der Versicherungskonzern „Debeka“ gehört mit seinen rund 2,2 Millionen Privatversicherten zu den größten deutschen Anbietern der PKV Branche. Wie das Unternehmen mitteilte, werden die Beiträge nicht wie bei der Mehrheit der Mitbewerber angepasst. „Die Debeka wird im Jahr 2013 die Beiträge für ihre Mitglieder stabil halten“, hieß es in einer Mitteilung des Versicherers. Zusätzlich sollen die Beitragszahlungen für die rund 100.000 älteren Mitglieder sinken. Gerade Senioren haben mit steigenden Beiträgen im Alter zu kämpfen, weil in der PKV sich die Beiträge nicht am Einkommen orientieren.
Nach eigenen Angaben wolle man als Marktführer in der Privaten Krankenversicherung „Aussagen von politischen Gegnern des Systems, die immer wieder behaupten, die Beiträge der Versicherten würden ausufern und die PKV sei aus diesem Grund nicht mehr tragbar“ widerlegen. Grund für die „Beitragsstabilität“ sei eine „nachhaltige und solide Tarifpolitik mit nur moderat gestiegenen Versicherungsleistungen“. Der Vorstandsvorsitzende Uwe Laue sagte: „Wir können bereits heute sagen, dass im kommenden Jahr fast alle Versicherten von stabilen Krankenversicherungsbeiträgen profitieren werden". Es sei sogar davon auszugehen, „dass wir für rund 100.000 ältere Versicherte die Beiträge leicht senken können. Ich bin gespannt, wie die Medien auf diese Entwicklung reagieren. Sollte wieder über massive Beitragsanpassungen in der PKV berichtet werden, so trifft dies für rund ein Viertel aller Privatversicherten in Deutschland, nämlich die Debeka-Mitglieder, definitiv nicht zu.“ Genaue Angaben, in welcher Höhe die Beiträge für Senioren sinken werden, machte der Vorstandsvorsitzende nicht.
Stabile Beiträge und Beitragssenkungen als politisches Statement
Laue spielt mit seiner Kritik auf die seit einigen Monaten laufende Berichterstattung in den Medien über die PKV an. Seiner Meinung nach würden Tariferhöhungen bei einigen Mitbewerbern auf die ganze Branche übertragen und „hochstilisiert werden“. Derlei Anpassungen würden jedoch nur wenige Mitglieder der insgesamt neun Millionen Privatversicherten in Deutschland betreffen. „Es wird Zeit, dass mit gängigen Vorurteilen und Klischees aufgeräumt wird. Die PKV ist mit ihrem Aufbau an Reserven für das Alter deutlich besser auf die demografische Entwicklung vorbereitet als die GKV, die dafür keine Reserven hat. Auch vor diesem Hintergrund ist die PKV mehr denn je ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems“, so Laue weiter.
Einige Versicherer kündigten bereits Beitragsanhebungen an
Unterdessen haben verschiedene Anbieter bereits im August angekündigt, die Beiträge zum Jahreswechsel zu erhöhen. Betroffen sind vor allem sogenannte „Neueinsteigertarife“. So planen zum Beispiel die Gothaer oder die Hallesche in einigen Tarifwerken Beitragsanstiege im zweistelligen Bereich vorzunehmen. Bis zum heutigen Tage schweigt sich die Mehrheit der Branche über Beitragsanpassungen aus, um nicht Kunden zu verprellen. Branchenkenner gehen jedoch davon aus, dass die Mehrheit der Privatkassen eher Beitragsanstiege vornehmen werden. Durch die Einführung der Unisex-Tarife werden nach Angaben des Verbraucherschutzjournals „Finanztest“ „die Beiträge im Durchschnitt steigen“. Weil die Tarife für Frauen nicht mehr teurer sein dürfen, als die für Männer, müssen die Anbieter die fehlenden Mehraufschläge in den Tarifen wieder zurückholen. (sb)
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Bild: Ronny Richert / pixelio.de
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