Stiftung Warentest findet gesundheitsgefährdende Bakterien in Hackfleischprodukten
29.01.2014
Hackfleisch ist relativ häufig mit potenziellen Krankheitserregern wie beispielsweise Salmonellen belastet, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest. In rund jeder zweiten getesteten Probe seien gesundheitsgefährdende Bakterien festgestellt worden, berichtet die Stiftung. Vor dem Verzehr sollte Hackfleisch daher immer gut durchgebraten werden. Mindestens zwei Minuten bei Temperaturen von 70 Grad Celsius oder mehr werden hier empfohlen, um die Keime verlässlich abzutöten.
Hackfleisch dient laut Mitteilung der Stiftung Warentest „als Grundzutat für zahlreiche Lieblingsgerichte der Deutschen.“ In der aktuellen Untersuchung haben die Prüfer gemischtes Hackfleisch genauer unter die Lupe genommen und unter anderem die Fleischqualität und die Belastung mit Keimen geprüft. Auch die sensorische Beurteilung bildete ein wesentliches Testkriterium. Geschmack, Geruch und Mundgefühl wurden bei sechs Produkten „sehr gut“ bewertet.
Mikrobiologische Belastung der Hackfleischprodukte
Insgesamt hat die Stiftung Warentest 21 Hackfleischprodukte, gemischt aus Rind- und Schweinefleisch, getestet – 16 davon abgepackte Produkte und fünf tagesfrische Artikel. Lediglich zehn der Hackfleischprodukte konnten in dem Test ein „gut“ als Beurteilung erreichen und fünf Produkte wurden als „ausreichend“ bewertet. Bei letzteren hatte die mikrobiologische Belastung einen wesentlichen Anteil an dem schlechten Abschneiden der Produkte. „In einem Hack wurden sogar Salmonellen nachgewiesen“, so die Mitteilung der Stiftung Warentest. Allgemein sei der Nachweis von potenziell krankmachenden Bakterien (darunter auch antibiotikaresistenten Keime) in den Hackfleischprodukten äußerst unschön. In der sensorische Bewertung habe das tagesfrische Hackfleisch zwar besser abgeschnitten als abgepacktes, letzteres enthielt dafür durchschnittlich jedoch weniger Keime. „Der Testsieger kommt von der Supermarkt-Bedientheke“ und das beste abgepackte Produkt – ein Biohackfleisch für 12 Euro pro Kilogramm – lag nur knapp dahinter, so die Mitteilung der Stiftung Warentest.
Biohackfleisch mit guten Ergebnissen
Zwar habe eines der getesteten Biohackfleischprodukte bei den Testern nur „ausreichend“ abgeschnitten, doch insgesamt lagen die Bioprodukte beim abgepackten Fleisch gleich vier Mal vorn, berichtet die Stiftung Warentest. Sie konnten mit einer sehr guten Sensorik punkten und das beste Biohackfleisch erreichte zudem als einziges Produkt im Test ein „Sehr gut“ in der Mikrobiologie. Von dem Verzehr rohen Hackfleischs raten die Tester dennoch generell ab. Angesichts möglicherweise enthaltener gesundheitsschädlicher Keime sollte das Hackfleisch vor dem Verzehr unbedingt vollständig durchgebraten werden, berichtet die Stiftung Warentest. Tagesfrisches Hack sei noch am selben Tag zu verzehren und abgepacktes bis spätestens zum Verbrauchsdatum.
Keimbelastung bei Fleischprodukten häufig ein Problem
In der Vergangenheit wurden bei Untersuchungen von Fleischprodukten relativ häufig erhöhte Keimbelastungen festgestellt. Beispielsweise hat im vergangenen Jahr eine Untersuchung im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion in abgepacktem mariniertem Grillfleisch antibiotikaresistente MRSA-Keime nachgewiesen. Vor gut zwei Wochen präsentierte zuletzt der BUND die Ergebnisse einer Untersuchung, bei der in fast 90 Prozent der getesteten Putenfleisch-Proben aus Discountern stark antibiotikaresistente Keime gefunden wurden. Die Keimbelastung der Fleischprodukte ist dabei vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko, da eine entsprechende Infektion zum Beispiel mit massiven Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie schlimmstenfalls einer Dehydratation infolge des Flüssigkeitsverlustes einhergehen kann. (fp)
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