Krebs-Behandlung: Ärzte setzen auf neue Immuntherapie
01.02.2015
Jedes Jahr erhält rund eine halbe Million Menschen in Deutschland die Diagnose Krebs. Unter ihnen auch ein junger Mann, der in einer Klinik in Heidelberg behandelt wurde. Die Therapie, die dabei zum Einsatz kam, könnte eine medizinische Revolution auslösen.
Revolution in der Tumor-Therapie
Rund 500.000 Deutsche erhalten jedes Jahr die Diagnose: Krebs. Die Folge sind in der Regel Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie. Doch jetzt bahnt sich in der Tumor-Therapie offenbar eine Revolution an, wie „rtl.de“ berichtet. Demnach setzen Forscher auf Medikamente, die den eigenen Körper als Waffe gegen den Krebs stärken sollen. Berichtet wird über Georgios Kessesidis, bei dem, obwohl er Nichtraucher ist, vor einem Jahr Lungenkrebs im Endstadium diagnostiziert wurde. Zunächst gab es wenig Hoffnung, doch heute geht es ihm deutlich besser. Den Angaben zufolge wird sein eigenes Abwehrsystem nach einer erfolglosen Chemotherapie mit einer Immuntherapie gezielt gestärkt.
Erfolge der Immuntherapie
Solche Erfolge der Immuntherapie gegen Krebs gab es in den vergangenen Jahren bereits häufiger. Der 27-jährige Kessesidis bekommt im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie Medikamente, die seinem Immunsystem helfen, Krebszellen zu erkennen und aus eigener Kraft zu bekämpfen. Dabei werden im Gegensatz zu einer Chemotherapie ganz gezielt nur die Tumorzellen angegriffen.
Medikamente rüsten die körpereigene Abwehr
Das Immunsystem wird durch sogenannte Antikörper in die Lage versetzt, den Krebs ähnlich wie Bakterien und Viren systematisch zu zerstören. Die Medikamente bekämpfen also nicht direkt den Tumor, wie „rtl.de“ schreibt, sondern rüsten die körpereigene Abwehr, die sonst von den Krebszellen blockiert wird. Demnach haben solche Immuntherapien bei Hautkrebs bei zwanzig bis vierzig Prozent der Patienten einen positiven Effekt. Und auch erste Studien zur Bekämpfung von Blasenkrebs, Nieren- oder Lungenkrebs verlaufen vielversprechend.
Regenwaldfrucht gegen Krebs
Kürzlich wurde noch über eine weitere neue mögliche Behandlung von Tumoren berichtet: Eine Regenwaldfrucht kann Krebs in Minuten töten. Dies haben australische Forscher herausgefunden. Demnach tötete die Frucht in Tierversuchen rund 75 Prozent der Tumore ab. Der Effekt ist bereits nach wenigen Minuten sichtbar. Es sei allerdings noch unklar, ob sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Klinische Studien an Menschen sollen dies zeigen. (ad)
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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