Die meisten Irtümer über das Sonnenbaden
21.06.2012
Angeblich soll das Sonnenbad gut für das Immunsysten sein. Über diese und weitere Irrtümer klärte das "Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)" in Heidelberg auf. Denn des Deutschen liebstes Hobby im Sommer sei wesentlich ungesünder als viele annehmen.
Sonnenbaden nur in Maßen und mit Sonnenschutzcreme
Dass gebräunte Haut ein Zeichen dafür sei, dass sich Sonnenanbeter weniger eincremen können, sei völlig falsch, berichtet die Ärztin Jessica Hassel, Leiterin der dermatologischen Ambulanz am NTC. Die Bräune würde lediglich auf einen Schädigungsgrad der Haut hinweisen. Es sollte in jedem Fall Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 25, am besten jedoch 50 aufgetragen werden.
Ist die Haut einmal eingecremt, scheinen viele davon auszugehen, dass Nachcremen ausreiche, um die Sonnenschutzdauer zu erhöhen. „Dass sich beim Nachcremen die Schutzzeit verlängert, ist ein weitverbreitetes Missverständnis“, sagt Hassel. Es sei sicherlich ratsam nach dem Schwimmen erneut Sonnencreme aufzutragen. Jedoch verlängere sich dadurch nicht die Schutzzeit. Sogar im Schatten empfiehlt die Ärztin ausreichenden Sonnenschutz. Denn der Schatten allein schützt nicht wie häufig angenommen vor der gefährlichen Strahlung. Auch Kleidung lässt Sonnenstrahlen hindurch – besonders wenn sie nass ist.
Zu den weitverbreiteten Irrtümern bezüglich der positiven Wirkung von Sonnenbädern gehöre, dass die Sonne gut für das Immunsystem sei, berichtet die Ärztin. Jedoch sei genau das Gegenteil der Fall: Das Immunsystem werde sogar durch die UV-Strahlen angegriffen. Auch den Irrglauben, dass die Sonne der Psyche zuträglich sei, entkräftet Hassel: „Das stimmt nur bei Menschen mit echten Depressionen.“
Wer nicht auf das Sonnenbaden verzichten möchte, sollte sich stets gut eincremen und am besten die Zeit zwischen 11 und 15 Uhr meiden, da die Sonnenstrahlung dann am intensivsten und schädlichsten ist.
Was tun bei Sonnenbrand?
Ist der Sonnenbrand da, können Betroffene ihre Beschwerden beispielsweise mit feuchten Umschlägen sowie beruhigenden und kühlenden Cremes, Lotionen oder After-Sun-Sprays lindern. Die Umschläge können mit Geschirrhandtüchern angewendet werden. Sie sollten jedoch keimfrei sein, um Entzündungen vorzubeugen. Lotionen sollte keine chemische Substanzen und Duftstoffe enthalten, die weitere gesundheitliche Komplikationen verursachen können. Zudem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ratsam, der der Körper von Betroffenen einen erhöhten Bedarf hat. (ag)
Lesen Sie auch:
Sonne nur in Maßen und Sonnenbrand vermeiden
Im ersten Lebensjahr Babys nicht in die Sonne
Bei Weißfleckenkrankheit Stress und Sonne meiden
Erste Hilfe bei Sonnenbrand
Gefahr von Hautkrebs wird oft unterschätzt
Bild: manwalk / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.