Sonne nur in Maßen genießen und Sonnenbrand vermeiden
23.05.2012
Die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Tage locken sogar Stubenhocker an die frische Luft. Dabei ist es besonders wichtig, die Haut vor Sonnenbrand zu schützen. Ob beim Radfahren, beim Sonnenbad am Meer oder auf der Wiese, die intensive Sonneneinstrahlung kann leicht zu Verbrennungen der Haut führen. Zudem erhöht Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs
Der Dermatologe Dr. Thomas Stavermann erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“, dass ein Sonnenbrand nichts anderes als verbrannte Haut ist. „Die UV-Strahlen der Sonne können bei zu langer Einstrahlung die Haut aufheizen und schädigen“, sagt der Experte. Hautarzt Joachim Christ sieht hier eine große Gefahr in der Überlastung der Haut, welche die Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin zur Folge habe. Dies sei auch dafür verantwortlich, dass es zu einer Erweiterung der Gefäße, Hautrötungen und Juckreiz komme. Die gravierendste Auswirkung des Sonnenbrands kann jedoch Hautkrebs sein. Durch die intensive Sonneneinstrahlung werde das Risiko an dieser Krebsart zu erkranken deutlich erhöht, so die Experten. Werden die Hautzellen durch die Sonne überlastet, kann das eine Entartung von Hautzellen zur Folge haben. Dabei entwickeln Hornzellen sogenannte Keratosen, die optisch Warzen ähneln und zu weißem Hautkrebs entarten können. Der besonders gefährliche schwarze Hautkrebs kann aus mutierten pigmentbildenden Zellen entstehen.
Trotz des hohen Risikos wird die Gefahr von Sonnenbrand häufig unterschätzt. „Die Haut bei uns Europäern hat allerdings nur eine Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten”, berichtet Stavermann. Deshalb sollten jedem klar sein, der ohne Sonnenschutz in die Sonne geht, dass er seiner Haut bereits nach wenigen Minuten massiv schadet. „Ich empfehle, jede Rötung durch die Sonne zu vermeiden”, erklärt Joachim Christ. Gegen maßvolles Bräunen sei nichts einzuwenden. „Aber das muss langsam gehen, und die Haut muss entsprechend geschützt werden.”
Mit Sonnencremes und schützender Kleidung dem Sonnenbrand vorbeugen
Der Hautarzt empfiehlt, sich nicht der intensiven Mittagssonne auszusetzen. Arme, Beine und Kopf sollten durch Kleidung geschützt werden. Sonnencremes seien darüber hinaus unverzichtbar. „Jeder sollte sich zu Beginn einer Sonnensaison mit Lichtschutzcreme eincremen”, rät Christ. Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) wie LSF 30 oder für hellere Hauttypen LSF 40 seien besonders geeignet. „Das kann im Laufe des Sommers weniger werden”, so der Experte weiter. Mehrmaliges Einschmieren am Tag sei zwingend notwendig „Wer viel draußen ist, schwitzt oder ins Wasser geht, muss sich neu eincremen“, erklärte Christ.
„Denken Sie rechtzeitig an den Sonnenschutz: Schon 20 bis 30 Minuten vor dem Ausflug in die Sonne sollten Sie sich großzügig mit einem Schutzprodukt mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen”, berichtet Elena Helfenbein, Expertin des VKE-Kosmetikverbandes. Erst danach zeige der Sonnenschutz seine UV-Wirkung. Schatten sei ohnehin viel gesünder und erfrischender als die Sonne. „Selbst im Schatten erreichen Sie noch 40 Prozent der UV-Strahlung”, so der Hinweis der Beautyexpertin.
Bei Sonnenbrand kühlende Umschläge und viel Flüssigkeit
Ist der Sonnenbrand da, können Betroffene ihre Beschwerden mit einfachen Hausmitteln und Cremes lindern. „Man kann die Stellen mit feuchten Umschlägen kühlen sowie beruhigende und kühlende Cremes, Lotionen oder After-Sun-Sprays großzügig auftragen”, berichtet Helfenbein.
Die Umschläge beispielsweise in Form von Geschirrhandtüchern sind leicht anzuwenden. Wichtig ist, dass die Tücher steril sind, um Entzündungen zu vorzubeugen. Quark oder Joghurt werden zwar häufig als alte Hausmittel bei Sonnenbrand genannt, sollten aber auf keinen Fall eingesetzt werden, da dadurch Entzündungen der Haut provoziert werden können. Bei Lotionen gilt: am besten nur Naturprodukte verwenden, da chemische Substanzen und künstliche Duftstoffe weitere gesundheitliche Komplikationen auslösen können. Wer unter einem Sonnenbrand leidet, sollte sich in einer kühlen Umgebung ausruhen. Helfenbein empfiehlt zudem, viel Flüssigkeit zu trinken. „In die Sonne darf man erst wieder, wenn die Symptome wie Hautrötung und Bläschenbildung komplett verschwunden sind. Und dann auch nur mit einem Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor“, so die Warnung der Expertin.
Bei schlimmeren Verbrennungen, sollte ein Arzt konsultiert werden. „Der kann noch andere Medikamente verschreiben, die auch die Leidenszeit verkürzen”, erläuterte Stavermann. Verschlimmern sich die Symptome zusehends oder kommen weitere hinzu, sollte laut Aussage des Dermatologen ebenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch bei stark rot bis dunkelrot gefärbter Haut sei ein Arztbesuch ratsam. Bilden sich Blasen auf der Haut, ist dies ein Anzeichen für eine leichte bis mittelschwere Verbrennung. Aufgrund akuter Infektionsgefahr sollten die Blasen auf keinen Fall selbst geöffnet werden. Wer unter Symptome wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Schüttelfrost, starken Schmerzen, Schwindel und Kopfschmerzen, leidet hat möglicherweise einen Sonnenstich. Betroffene sollten in einem solchen Fall sofort einen Arzt aufsuchen. (ag)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.