Kniegelenksarthrose häufigste Form der Verschleißerkrankung
24.05.2012
80.000 Kilometer legt der Mensch in seinem Leben im Durchschnitt zurück – bei jedem Schritt lastet auf den Kniegelenken eine Krafteinwirkung von etwa 300 Kilogramm, beim Springen sogar von über 1,5 Tonnen. Jeder Mensch bewegt sein Knie im Schnitt zweimal pro Minute, macht ca. 65 Millionen Mal im ganzen Leben. Kein Wunder also, dass die Knie die am stärksten belasteten Gelenke des Menschen und am häufigsten von der Verschleißerkrankung Arthrose betroffen sind. Heute gibt es trotz enormer Fortschritte der Medizintechnik keinen künstlichen Gelenkersatz, der dem Wunderwerk Knie in Sachen Funktionalität und Beweglichkeit das Wasser reichen kann. Umso wichtiger für Betroffene: möglichst lange die eigenen Kniegelenke erhalten. Auf dem Weg zur Vermeidung von Total-Operationen stellt die Radonwärmetherapie im Thermalstollen eine wichtige Therapieform dar, denn sie bremst entzündliche Vorgänge und lindert Schmerzen über viele Monate.
Unter Arthrosen verstehen Mediziner degenerative Gelenkserkrankungen, die zeitweise auch mit lokalen Entzündungszeichen einhergehen. Betrifft die Krankheit das Knie als größtes Gelenk des Menschen, leiden Patienten überwiegend an belastungs- und bewegungsabhängigen Schmerzen. „Sie resultieren insbesondere aus übermäßig geforderten, fehlbelasteten Muskel-, Sehnen- und Bandansätzen oder aus Schwellungen, Ergüssen und Kapselspannungen“, erklärt PD Dr. Bertram Hölzl, ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen. „Sowohl auf die Schmerzen der Muskel-, Sehnen- und Bandansätze als auch und insbesondere auf die entzündlichen Vorgänge im Gelenk hat die sogenannte Radonwärmetherapie eine positive Wirkung, die auch wissenschaftlich belegt ist.“ Die Erfolge der Radonwärmetherapie bei Arthrose beruhen auf einer Kombination aus leichter Überwärmung, hoher Luftfeuchtigkeit und Aufnahme von Radon über Haut und Lunge. Allein Wärme und Luftfeuchtigkeit lockern verspannte Muskeln, regen die Durchblutung an und lindern Schmerzen. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Aufnahme von Radon über Haut und Atemwege. Im Körper setzt es wichtige entzündungshemmende Botenstoffe frei, die fortschreitende Entzündungsprozesse hemmen. „Im Mittel profitieren Arthrose-Patienten neun Monate von diesen schmerzlindernden Effekten“, betont PD Hölzl.
Mindestens genauso wichtig: Dank der Schmerzlinderung bewegen sich Betroffene auch wieder besser. Wer die schmerzfreien Phasen für sportliche und physiotherapeutische Maßnahmen nutzt, unterstützt seine Knie zusätzlich. Starke Muskeln stützen lädierte Kniegelenke wie ein Korsett und schützen sie vor Belastungen. Oftmals lassen sich auf diese Weise drohende totalendoprothetische Versorgungen über lange Zeit hinauszögern. Denn jeder Schritt mit eigenen Knien ist ein Schritt in Richtung Erdumrundung. 80.000 Kilometer, die jeder Mensch im Leben geht, entsprechen nämlich zwei ganzen Wanderungen um die Erde. (pm)
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Bildquelle: Gasteiner Heilstollen
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