Duschen der Seehalle in Pfuhl mit Legionellen verseucht
26.07.2013
Nachweis von Legionellen in der Seehalle in Pfuhl (Neu-Ulm). Laut Mitteilung der Stadt Neu-Ulm wurden die Duschen in der Seehalle im Stadtteil Pfuhl gesperrt, nachdem hier bei einer Routineuntersuchung am Dienstag erhöhte Legionellenkonzentrationen im Wasser festgestellt wurden. Den offiziellen Angaben zufolge lag die „Konzentration bei 2.400 KBE (kolonienbildende Einheit) pro 100 Milliliter“, womit deutlich weniger Legionellen im Duschwasser nachgewiesen worden seien, als bei „dem für ein Duschverbot üblichen Wert von 10.000 KBE pro 100 Milliliter.“ Trotzdem habe sich die Stadt aus Sicherheitsgründen für eine Sperrung der Duschen im Innen- und Außensportbereich entschieden.
Obwohl die Legionellenkonzentrationen derzeit nur moderat erhöht seien, könne „vor allem wegen der derzeit hohen Temperaturen und dem Umstand, dass viele der Duschen in den Ferien ungenutzt bleiben, bei einer späteren Nutzung der Duschen eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden“, berichtet die Stadt Neu-Ulm. Nun solle zunächst in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma geprüft werden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Legionellen-Problematik in den Griff zu bekommen. Bislang geht die Stadt davon aus, dass in rund drei Wochen das Duschverbot aufgehoben werden kann.
Routineuntersuchung ergab erhöhte Legionellenkonzentration in den Duschen
Im Rahmen der Routineuntersuchungen wird den Angaben der Stadt zufolge regelmäßig das Wasser der Seehalle und 23 weiterer städtischer Objekte mit Wasseranlagen auf Legionellen überprüft. Drei der Gebäude würden „aufgrund ihrer baulichen Begebenheiten als problematisch angesehen.“ Dies sind die Seehalle in Pfuhl, die Iselhalle in Burlafingen und die Gemeinschaftshalle in Ludwigsfeld. Die aktuellen Wasserproben der Iselhalle und der Gemeinschaftshalle waren jedoch unkritisch, so die Mitteilung der Stadt. Wie die „Südwest Presse“ berichtet sind jedoch auch nicht-städtische Gebäude in Neu-Ulm von der Legionellen-Problematik betroffen. Seit über acht Monaten dürfen die Bewohner des Neu-Ulmer Donaucenters wegen der Legionellen nicht mehr duschen, schreibt die „Südwest Presse“.
Risiko der Legionellose
Legionellen sind im Wasser lebende, stäbchenförmige Bakterien, die beim Menschen eine sogenannte Legionellose (auch Legionärskrankheit) hervorrufen. Diese im späteren Verlauf oft durch eine schwere Lungenentzündung gekennzeichnete Erkrankung, macht sich zunächst in der Regel mit eher unspezifischen Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen (oft als Thoraxschmerzen) und anhaltendem Reizhusten bemerkbar. Auch allgemeine Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen können Teil des Beschwerdebildes sein. Da die Erreger beim Duschen als Aerosole (winzige Tröpfchen in der Luft) bis tief in die Atemwege eindringen können, gilt eine Kontamination des Duschwasser als besonders gefährlich. (fp)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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