Masern: Wie man sein Kind schützen kann
24.02.2015
Der Masernausbruch in Berlin sorgt derzeit bundesweit für Schlagzeilen nachdem nun auch ein erster Todesfall gemeldet wurde. Immer stärker verbreitet ist die Angst, sich anzustecken. Hier erfahren sie, wie man sich und seine Kinder vor Masern schützen kann.
Masern nicht als Kinderkrankheit abtun
Angesichts der aktuell in Berlin grassierenden Masern-Welle machen sich immer mehr Menschen Sorgen. Es gibt nicht nur viele Erkrankte, sondern auch einen ersten Todesfall: Ein Kleinkind ist nach einer Maserninfektion gestorben. Gesundheitsexperten warnen, die Infektionskrankheit als Kinderkrankheit abzutun. Und Politiker streiten über eine gesetzliche Impfpflicht. Bekannt ist, dass die Krankheit hochansteckend ist. In einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa wurden wichtige Informationen über Masern zusammengetragen. Beispielsweise, wie man sich davor schützen kann und ob sich eine Impfung jetzt noch lohnt.
Infizierte sind schon vor dem Hautausschlag ansteckend
Anstecken kann man sich sehr schnell. Durch Tröpfchen werden die Viren von Mensch zu Mensch übertragen, beispielsweise beim Husten, Niesen oder Sprechen. Wenn ein Mensch nicht gegen Masern geimpft ist, führt fast jeder Kontakt zu einer Ansteckung und das sogar auf mehrere Meter Entfernung. Es ist zu beachten, dass Infizierte bereits fünf Tage vor dem typischen Hautausschlag ansteckend sind. Nach grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen folgt Tage später der Ausschlag und das Fieber steigt erneut. Der Ausschlag verschwindet dann nach vier Tagen.
Schwere Folgeschäden sind möglich
Ganz allgemein schwächen Masern das Immunsystem. Als Folge davon kann es unter anderem zu Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung kommen. In selteneren Fällen kann auch eine Gehirnentzündung die Folge sein. Bis zu 20 Prozent der Betroffenen sterben daran. Und bei fast einem Drittel bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück. Eine Therapie gegen Masern gibt es leider nicht. Lediglich eine Behandlung der Krankheitsanzeichen wie Fieber ist möglich. Gegen Viren-Erkrankungen sind Antibiotika grundsätzlich wirkungslos.
Nach der Impfung ist man nicht sofort immun
Menschen, die sich gegen Masern impfen lassen, sind nicht sofort gegen die Krankheit immun. Wie Professor Thomas Löscher, Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Klinikums der Universität München, laut der Agentur erläutert, dauert es bis dahin ungefähr zehn bis 14 Tage. Zudem erklärt der Experte, dass sich Personen, die Kontakt mit einem Infizierten hatten, noch bis zu drei Tagen später impfen lassen können, denn so bestehe eher die Chance, doch nicht zu erkranken.
Auch Erwachsene sollten Impfstatuts prüfen
Es müssen einige Impfregeln beachtet werden. So sollten Säuglinge mit elf bis 14 Monaten erstmals geimpft werden. Wenn das Kind in eine Kita gehen soll, kann dies auch früher sein. Vier Wochen nach der ersten kann die Zweitimpfung erfolgen und sollte im Alter von 15 bis 23 Monaten verabreicht werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt auch Jugendlichen und Erwachsenen, ihren Schutz zu prüfen und bei unklarem Impfstatus die Immunisierung gegebenenfalls nachzuholen. Bei Unsicherheit sollten sich die Betroffenen an ihren Arzt wenden.
Lebenslanger Schutz nach einer Erkrankung
Geimpft wird in der Regel mit einem Dreifach-Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Erst nach einer zweimaligen Impfung ist man gegen das Virus immun. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) wird dann von einem lebenslangen Schutz ausgegangen. Zudem sind diejenigen, die schon Mal an Masern erkrankt waren, für den Rest des Lebens dagegen immun. In den vergangenen Jahren schwankte die Zahl der registrierten Masern-Fälle stark. So waren es zum Beispiel im Jahr 2001 über 6.000 Erkrankungen in Deutschland, 2012 nur 165 und 2013 wieder 1.769. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.