Wer unkontrolliert zittert, sollte seine Mitmenschen aufklären
05.06.2013
Nicht wenige Menschen leiden aus unterschiedlichen Gründen an zitternden Händen und Gliedmaßen. Mit dem nicht zu kontrollierbaren Zittern sollten Patienten in offensiver Weise umgehen. Das bedeutet, Betroffene sollten ihr soziales Umfeld über die neurologische Störung aufklären. So kann eine innere Abgespanntheit abgebaut werden. Wenn nötig, können Mitmenschen auch Hilfe anbieten.
Werben um mehr Rücksicht und Hilfe
Unkontrollierbares Zittern bedeutet für die Betroffenen Stress. Vielen sind die nicht zu steuernden Bewegungen peinlich. Manche reagieren mit Rückzug, weil nicht selten durch eine innere Anspannung die zuckenden Bewegungen sich stärker bemerkbar machen. Die Bewegungen sollten nicht peinlich sein und auch nicht zum Rückzug verleiten, mahnt Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN). Sinnvoll sei es, Mitmenschen aufzuklären, dass es sich um eine „neurologische Bewegungsstörung handelt“. So würde es dem Gegenüber ermöglicht, mehr Rücksicht zu nehmen und Hilfe anzubieten.
Das Händezittern kann beispielsweise das Trinken aus einem Becher oder das Anziehen von Kleidung erschweren. Neben den Händen können auch der Kopf oder die Stimme in Mitleidenschaft gezogen sein. Eine konkrete Ursache für den bis heute nicht heilbaren essenziellen Tremor existiert nicht. Der Tremor ist der häufigste klinische Befund für unwillkürliches Zittern. Die Erkrankung ist fortschreitend und verschlechtert sich zunehmend. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, mit denen den Betroffenen der Alltag etwas erleichtert werden kann. Diese werden verschrieben, wenn sich „erste Einschränkungen bemerkbar machen“.
Stress und innere Unruhe abbauen
Stress und innere Unruhe können das Zittern verstärken, weshalb es sich lohnt, Entspannungstechniken wie die progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training zu erlernen. Zudem sei es ratsam Alkohol und Koffein zu meiden. Zwar lindere im ersten Moment der Alkohol die Symptome, dafür treten die Beschwerden am nächstfolgenden Tag um so heftiger auf. Auch schädigt übermäßiger Alkoholkonsum das Kleinhirn, dass unter anderem für das Gleichgewicht zuständig ist. (sb)
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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