Bei Krebs Schulmedizin und Naturheilkunde einsetzen
02.02.2012
Schulmedizin und Naturheilkunde sind ein starkes Duo im Kampf gegen den Krebs. Die Mediziner Dr. Gustav Dobos und Dr. Sherko Kümmel beschreiben in ihrem Buch „Gemeinsam gegen Krebs – Naturheilkunde und Onkologie“ auf der einen Seite die bewährten Methoden der Schulmedizin, wie Chemotherapie, Bestrahlung und Operation und auf der anderen Seite den Einsatz von Naturheilverfahren, die zur Linderung der Nebenwirkungen anderer Therapien und Schmerzen eingesetzt werden. Vor allem werden Patienten ermutigt, selbst Verantwortung für sich und ihre Krankheit zu übernehmen. In dem Buch warnen die Autoren aber auch vor dem falschen Einsatz von Kräutern und Vitaminen.
Diagnose „Krebs“ reißt Betroffene aus ihrem alltäglichen Leben
Mit der Diagnose Krebs ändert sich für Betroffene häufig alles. Sie werden aus ihrem Alltag gerissen und müssen weitreichende Entscheidungen treffen, mit denen sie in der Situation häufig überfordert sind. Sie haben Angst, an der Krankheit zu sterben und sind verunsichert, ob sie auf bekannte Therapien wie Chemotherapien setzen oder doch auf manchmal moderner erscheinende Naturheilverfahren setzen sollen. Schließlich sind die Nebenwirkungen von Strahlentherapien & Co. erheblich.
„Viele Patienten haben mehr Angst vor der Tumormedizin als vor dem Tumor selbst“, schreiben die beiden Krebsspezialisten und Mediziner Gustav Dobos und Sherko Kümmel ihrem Buch „Gemeinsam gegen Krebs – Naturheilkunde und Onkologie“. Doch wie der Titel des Buchs verrät, setzen sie auf eine Kombination von Schulmedizin und Naturheilverfahren. Darüber hinaus plädieren die Autoren aber auch für eine weitere, unerlässliche Partnerschaft, die sich auf das Verhältnis zwischen Arzt und Patient bezieht. Sie müssen einander vertrauen können und gemeinsam Entscheidungen treffen. Das Buch soll Betroffene animieren, selbst Verantwortung zu übernehmen und mitzuwirken, um so die enormen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Die Onkologie geht neue Wege
Gustav Dobos und Sherko Kümmel beschreiben in ihrem Buch einen Paradigmenwechsel in der Onkologie. Sie befürworten zwar weiterhin schulmedizinische Verfahren, binden aber auch neue, bisher wenig beachtete Aspekte mit ein, wie etwa Psyche und Spiritualität. Damit näheren sie sich einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen, die in vielerlei Hinsicht positive Auswirkungen hat. Zudem wählen viele Krebspatienten inzwischen neben den herkömmlichen Behandlungsmethoden ohnehin zusätzliche Therapien aus der Naturheilkunde. Es ist wichtig, seinen Arzt über derartige Therapien zu informieren, denn der falsche Einsatz von Kräutern und Vitaminen kann die Krebstherapie unter Umständen negativ beeinflussen und zu deren Versagen führen. In dem Buch beschreiben die Autoren, wie Schulmedizin und Naturheilverfahren erfolgreich miteinander kombiniert werden können. Darüber hinaus zeigt eine Liste die Substanzen an, die während der Behandlung eines Tumors indiziert oder kontraindiziert sind. Zudem werden seriöse Verfahren mit deren Anwendung vorgestellt. Die Autoren zeigen des Weiteren anhand von Studien die Wirksamkeit verschiedener Kombinationstherapien auf. In einem Kapitel, das sich der Psyche widmet, werden Strategien zur Angst- und Stressbewältigung aufgezeigt sowie praktische Tipps gegeben, um die Krankheit besser bewältigen zu können.
Naturheilkunde bietet großes Potential in der Krebsbehandlung
Während „integrative Onkologie“ in den USA längst praktiziert wird, scheuen sich hierzulande viele Mediziner noch immer davor, Naturheilverfahren anzuerkennen beziehungsweise deren Einsatz zu befürworten.
Gustav Dobos und Sherko Kümmel legten den Schwerpunkt des Buches auf die Naturheilkunde. Sie beschreiben ausführlich, ihre Wirksamkeit, wie zum Beispiel in der Linderung von Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie. Darüber hinaus könne sie Schmerzen, Unruhe und Angst lindern. Sie befähige zudem Betroffene dazu, selbst aktiv zu werden und etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun.
Bei Prostatakrebs könnten Phytoöstrogene helfen
Göttinger Wissenschaftler forschen derzeit an einem pflanzlichen Wirkstoff, der das Wachstum von Prostatatumorzellen hemmen soll. Das Deutsche Krebsforschungszentrum unterstützt das Projekt mit 300.000 Euro. Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in der westlichen Welt. In China tritt er dagegen sehr selten auf. Ein Hauptgrund könnte in der wesentlich vielseitigeren Ernährung zu finden sein. In der chinesischen Küche kommen zahlreiche verschieden Pflanzen zum Einsatz, die möglicherweise Phytoöstrogene beinhalten, die gegen Krebszellen wirksam sind.
Die Forscher untersuchen nun die Wurzel der Leopadenblume, die zu den chinesischen Heilpflanzen zählt. In verschiedenen Laborversuchen konnte das Tumorwachstum durch die Phytoöstrogene gehemmt werden. Dr. Peter Burfeind vom Institut für Humangenetik in Göttingen darauf weist jedoch darauf hin, dass noch weitere Studien erforderlich sind. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.